Action-Adventures
Genre
Action-Adventures vereinen Herausforderungen von Geschicklichkeit und Reaktionsvermögen, wie sie für Actionspiele typisch sind, mit Story- und Rätsel-Elementen des klassischen Adventures. Die Hauptrolle in Action-Adventures übernimmt ein menschlicher oder menschenähnlicher Protagonist, mit dem der Spieler meist in Third-Person-Perspektive (Blick über die Schulter des Helden) frei die Umgebung erforscht, mit dieser interagiert, Gegenstände sammelt sowie mit Gegnern kämpft.
Die Handhabung ist meist unkompliziert und auf wenige Steuerkommandos beschränkt. Im Gegensatz zu reinen Actiontiteln liegt das Ziel aber nicht primär in einer möglichst perfekten spielerischen Leistung, sondern im erfolgreichen Abschließen der Geschichte. Diese wird zwischen einzelnen Spielabschnitten häufig in selbstablaufenden Zwischensequenzen, den sogenannten Cutscenes, vorangetrieben, die in verschiedenen Formen, von einer Grafikanimation bis hin zur Darstellung durch Schauspieler, inszeniert werden.
Link und Lara
Action-Adventures leben von der Ausstrahlung ihrer Helden und der Attraktivität der zu erforschenden Welt, was sich nicht zuletzt an zwei wegweisenden Spieleserien dieses Genres deutlich erkennen lässt: 1986 schickt Nintendo-Designer Shigeru Miyamoto zum ersten Mal den Elfenknaben Link auf ein facettenreiches Action-Abenteuer, 25 Jahre später ist die "Legend of Zelda"-Serie immer noch Garant für kritischen und kommerziellen Erfolg - die bislang 16 Episoden verkaufen sich über 62 Millionen Mal.
Auch die bekannteste Videospielheldin ist eine Abenteurerin mit Action-Faible: 1996 debütiert Lara Croft in "Tomb Raider" - einem Playstation- und PC-Bestseller, der Jump and Run-Elemente mit (für die Zeit) opulenter 3D-Optik, Puzzles und Erkundungen verbindet. Die üppig mit weiblichen Attributen ausgestattete Indiana Jones-Kollegin wird zum Comic- und Filmstar, beeinflusst zahlreiche Genre-Kollegen wie die PS3-Abenteuer-Serie "Uncharted" und erlebt 2012 ihr zehntes Videospiel-Abenteuer.
Sandbox, Stealth und Survival
Action-Adventures bieten eine große thematische und spielerische Bandbreite, was zur Bildung zahlreicher Unter-Genres führte. Dabei begründet gewöhnlich ein einzelner, innovativer Titel die jeweilige Kategorie und beeinflusst so gut wie alle nachfolgenden Spiele dieses Segments. So macht Capcom 1996 mit dem Zombie-Schocker "Resident Evil" „Survival Horror“-Spiele populär, die sich durch gruselige Kulissen, ein langsames Spieltempo und den häufigen Mangel an Ressourcen wie Munition oder Medizin auszeichnen. Hierbei stellt das Haushalten mit den wenigen Hilfsmitteln einen entscheidenden spielerischer Aspekt dar.
Bei den „Stealth Games“ muss noch umsichtiger mit Schusswaffen umgegangen werden - allerdings nicht mangels Ausrüstung des Helden, sondern da hier der Fokus auf dem Vermeiden von Gegnerkontakten, durch Schleichen und Verstecken, liegt. Hersteller Konami ist dank der 1998 debütierenden "Metal Gear Solid"-Reihe der Maßgeber des Genres, auch Ubisoft steuert mit den "Splinter Cell"-Titeln hochwertige und beliebte Stealth-Abenteuer bei.
Die bestverkaufte Action-Adventure-Serie ist derzeit die "Grand Theft Auto"-Reihe (GTA), die mit dem ersten in 3D gestalteten Teil, im Jahr 2001, das 'Open World'-Prinzip populär macht und von der bis Herbst 2011 über 114 Millionen Spiele verkauft wurden. In 'Offene Welt'-Titeln (auch Sandbox-Spiele genannt) agiert der Hauptcharakter zwar im Rahmen einer durchgehenden Story, er kann sich aber zwanglos unzählige Stunden mit kleineren Aufgaben oder der Erkundung der Spielwelt beschäftigen.