Binärpräfix
Korrekte Größenangaben für Speicher
Im Lauf der Jahre hat sich rund um Angaben von Speichergrößen eine an sich falsche Art der Bezeichnungen durchgesetzt: Vorsilben wie „Kilo“ oder „Mega“ vor der Einheit „Byte“ lassen vermuten, dass es sich um tausend (Kilo) oder eine Million (Mega) Bytes handelt – analog zu „Kilometer“ (1000 Meter) oder „Kilogramm“ (1000 Gramm). Im Fall von Festplatten, DVDs oder Arbeitsspeicher ist dies jedoch nicht korrekt.
Hier steht das „K“ in „kByte“ für 1024 Bytes, das „M“ in MByte bezeichnet 1.048.576 Bytes. Der Grund für diese Zählweise: Computer rechnen nicht im Dezimalsystem, sondern im Binärsystem. Während das Dezimalsystem als Basis die Zahl 10 verwendet (daher auch der Name Dezimalsystem, abgeleitet vom lateinischen „decem“ für „zehn“), beruht das Binärsystem auf der Zahl 2 (weil der Computer nur zwischen 0 und 1 unterscheidet) und verwendet daher Zweierpotenzen.
Binärkilo als Grundeinheit
Um Speichergrößen exakt anzugeben, hat die International Electrotechnical Commission (IEC) 1998 spezielle Vorsätze (Präfixe) wie „Ki“ für das „Binärkilo“ („kibi“ oder “kilobinary”) verabschiedet. Ein Binärkilo sind 1024 und wird schon durch die Aussprache und Schreibweise vom herkömmlichen Kilo abgegrenzt.
Ganz entfernt hat sich der Standard beim Betiteln aber nicht von den bekannten Präfixen, damit sich die Bezeichnungen der Binär-Präfixe leicht verstehen und behalten lassen: Die Namen der neuen Präfixe werden geformt aus der ersten Silbe des korrespondierenden „alten“ Präfix und der Silbe „bi“ für „binär“.
Mebibyte und Gibibyte
Auf Basis des Binärkilos wird dann die Einheit „Kibibyte“ (“kilobinarybyte”, Kürzel „KiB“) gebildet. Analog hierzu lassen sich dann das Mebibyte (1024 Kibibyte) oder das Gibibyte (1024 Mebibyte) bilden. Eine Festplatte, die mit 500 GByte verkauft wird, fasst 500 Milliarden Bytes. Umgerechnet ergibt das 465 Gibibyte, die manche Betriebssysteme fälschlich als GByte anzeigen und damit Verwirrung stiften.
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