4G
4G
Im Jahr 2002 führten die Mobilfunknetzbetreiber die Übertragungstechnik UMTS als so genannte dritte Mobilfunkgeneration („3G“) ein und erhöhten damit die Bandbreite für Mobilfunkübertragungen um ein Vielfaches. Allerdings konnten die UMTS-Basisstationen nur mit einer verhältnismäßig geringen Reichweite senden. Zum Vergleich: Die älteren GSM-Sendestationen der zweiten Mobilfunkgeneration („2G“) deckten einen bis zu 35 km großen Radius ab, die effektive Reichweite der 3G-Basisstation liegt bei gerade einmal drei bis maximal fünf Kilometern.
Mit der Einführung der vierten Mobilfunkgeneration (4G) namens „Long Term Evolution“ (LTE), dem Nachfolger von UMTS, hat sich neben der Bandbreite auch die Reichweite wieder deutlich verbessert.
Digitale Dividende
Die im Vergleich zu UMTS (3G) deutlich bessere Reichweite bei LTE (4G) liegt an den frei gewordenen Übertragungsfrequenzen aus dem Rundfunkbereich, die im Jahre 2010 an die großen Mobilfunknetzbetreiber versteigert wurden. Die entscheidende Rolle spielen hierbei die Frequenzblöcke im 800-MHz-Band, die durch die Umstellung von der analogen auf die digitale Fernsehübertragung frei geworden sind und daher Digitale Dividende genannt werden. Im 800-MHz-Band lassen sich über LTE mindestens doppelt so große Reichweiten erzielen, wie in den für UMTS bereitgestellten Frequenzbändern.
Neben dem freigewordenen 800-MHz-Band bot die Bundesnetzagentur noch weitere LTE-Frequenzbänder zur Versteigerung an die Mobilfunknetzbetreiber an, wie zum Beispiel das 1,8- und das 2,6-GHz-Band. Diese Bänder wiederum besitzen nur eine geringe Reichweite von etwa 2 km.
Im 2,6-GHz-Band liegt die bestmögliche (theoretische) Datenrate von LTE bei etwa 170 bis 320 Mbit/s im Downstream. Im 800-MHz-Band lassen sich 85 bis 160 Mbit/s im Downstream erreichen.
Aktuell wird der LTE- oder 4G-Ausbau in Deutschland von den drei großen Mobilfunknetzbetreibern Telekom, Vodafone und Telefonica O2 vorangetrieben.
LTE zählt nicht zur vierten Mobilfunkgeneration
LTE ist somit der Nachfolger von UMTS und dessen Erweiterungen HSDPA und HSUPA. Übertragungstechnisch gesehen zählt LTE eigentlich noch nicht zur vierten Mobilfunkgeneration. Trotzdem wird LTE und das Schlagwort 4G mittlerweile fast immer in einem Atemzug genannt. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden diese beiden Kürzel nahezu gleichbedeutend verwendet.