Michael Bay
Die Basis: preisgekrönte Werbefilme und Musikvideos
Michael Bay wurde am 17. Februar 1965 in Los Angeles, Kalifornien geboren. Er wuchs mit seiner jüngeren Schwester bei Adoptiveltern, einer Kinderpsychologin und einem Buchhalter auf – die Vaterschaft ist ungeklärt. Bay bewarb sich nach seinem Abschluss an der Wesleyan University in Connecticut für einen angesehenen Filmstudiengang, wurde jedoch abgelehnt. Er studierte stattdessen an Pasadenas Art Center College of Design.
Seine Karriere im Filmgeschäft startete Bay mit einer Persiflage auf eine Cola-Werbung – weitere preisgekrönte Werbefilme für namhafte Automobilfirmen, kalifornische Milch und Levi’s folgten. Außerdem brachten ihm Musikvideos für Musiker wie Aerosmith, Tina Turner und Meat Loaf erste Nominierungen für die MTV-Awards ein.
Mitte der 1990er Jahre engagierten die Produzenten Jerry Bruckheimer und Don Simpson Michael Bay für den Action-Film Bad Boys – Harte Jungs mit Will Smith und Martin Lawrence. Der Film wurde 1995 ein großer kommerzieller Erfolg und nicht nur der filmische Durchbruch für Bay, sondern auch für Will Smith als Darsteller.
Filmografie
Spielfilme
- 2011 Transformers 3 (Regie)
- 2011 Ich bin Nummer 4 (Produzent)
- 2010 A Nightmare on Elm Street (Produzent)
- 2009 Transformers – Die Rache (Regie)
- 2009 Horsemen (Produzent)
- 2009 The Unborn (Produzent)
- 2009 Freitag der 13. (Produzent)
- 2007 Transformers (Regie)
- 2007 The Hitcher (Produzent)
- 2006 Texas Chainsaw Massacre: The Beginning (Produzent)
- 2005 Die Insel (Regie, Produzent)
- 2005 Amityville Horror – Eine wahre Geschichte (Produzent)
- 2003 Bad Boys II (Regie)
- 2003 Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre (Produzent)
- 2001 Pearl Harbor (Regie, Produzent)
- 1998 Armageddon (Regie, Produzent)
- 1996 The Rock – Fels der Entscheidung (Regie)
- 1995 Bad Boys – Harte Jungs (Regie)
Musikvideos
- 2001 There You’ll Be, Faith Hill (Regie)
- 1997 Falling in Love (Is Hard on the Knees), Aerosmith (Regie)
- 1994 Objects in the Rear View Mirror May Appear Closer Than They Are, Meat Loaf (Regie)
- 1994 Rock ’n’ Roll Dreams Come Through, Meat Loaf (Regie)
- 1993 I’d Do Anything for Love (But I Won’t Do That), Meat Loaf (Regie)
- 1992 You Won’t See Me Cry, Wilson Phillips (Regie)
- 1992 Do It to Me, Lionel Richie (Regie)
- 1992 Love Thing, Tina Turner (Regie)
- 1991 I Touch Myself, Divinyls (Regie)
Der rote Faden: große Effekte und Remakes (Neuverfilmungen)
Viele Kritiker lasten Michael Bays vor allem den früheren, aber auch noch den neueren Filmwerken an, dass man ihm seine Herkunft aus dem Werbefilm- und Musikvideo-Bereich anmerke: Sie seien unterhaltende CGI-Blockbuster mit geradezu reizüberflutenden Effekten, einfach gestrickter Handlung und zweidimensionalen Charakteren, ohne weiteren Anspruch (vgl. Lexikon des Internationalen Films zu The Rock sowie Zitate der mit Bay bekannten Film-Professorin und Essayistin Jeanine Basinger).– das kann positiv, aber auch negativ angesehen werden.) Es kommt also, wie bei jedem Film, auf die Zuschauer-Erwartungshaltung an, ob Bays Filme gefallen oder nicht.
Karriere: kommerzielle Erfolge, aber auch künstlerische Negativ-Wertungen
Michael Bay drehte nach seinem Durchbruch mit Bad Boys – Harte Jungs (1995) noch viele weitere Filme für Jerry Bruckheimer wie zum Beispiel The Rock – Fels der Entscheidung (1996 – mit Sean Connery und Nicolas Cage), Armageddon – Das Jüngste Gericht (1998 – mit Bruce Willis, Ben Affleck und Liv Tyler) oder Pearl Harbor (2001 – mit Ben Affleck). Die Insel (2005 – mit Ewan McGregor, Scarlett Johansson) hat Bay jedoch ohne Bruckheimer gedreht.
Neben dem kommerziellen Erfolg und mancher Auszeichnung, wie zum Beispiel 1999 der Saturn Award für die Beste Regie für Armageddon und 2002 die Auszeichnung mit dem World Stunt Award als Bester Actionfilm-Regisseur, musste Bay jedoch auch viel negative Kritik aufgrund - so die Kritiker - flacher Stories und ebenso flacher Charaktere hinnehmen: Drei Nominierungen für die Goldene Himbeere und eine Auszeichnung mit selbiger waren bisher das Ergebnis (Stand: 30. November 2011).
Zwei Nominierungen erhielt Bay für Armageddon (1999, Schlechtester Regisseur, Schlechtester Film), eine für Pearl Harbour (2001, Schlechtester Regisseur) – verliehen bekam er die Goldene Himbeere 2010 für Transformers – Die Rache als Schlechtester Regisseur.
2003 gründete Bay die Produktionsfirma Platinum Dunes und machte es sich als Produzent zur Aufgabe, Horrorklassiker neu zu verfilmen. So produzierte er beispielsweise Remakes (Neuverfilmungen) von Texas Chainsaw Massacre (2003), Amityville Horror (2005)und The Hitcher (2007). Weitere Projekte sind in Planung, darunter eine Neuverfilmung von Alfred Hitchcocks Horrorfilm-Klassiker Die Vögel.
Ein großer Erfolg wurde für Bay die Regiearbeit bei den bisher drei Transformers-Filmen Transformers (2007), Transformers – Die Rache (2009) und Transformers 3 (3D, 2011). Eine weitere Fortsetzung soll in Planung sein und 2014 in die Kinos kommen (Stand: 30. November 2011; vergleiche entsprechende News zur Film-Reihe, zum Beispiel bei moviejones.de). Am 3. November 2011 erschien Transformers 3 in Deutschland ohne Extras auf DVD und Blu-ray (in den USA bereits am 30. September 2011, ebenfalls ohne Extras), eine 3D-Blu-ray-Fassung soll am 9. Februar 2012 auf den Markt kommen.
Bay – Privatleben & Anekdoten
Michael Bays leibliche Mutter, die Bay erst im Alter von 20 Jahren kennenlernte, soll behauptet haben, dass der Regisseur und Produzent John Frankenheimer Michael Bays Vater sei – eine Vaterschaft bestreite dieser jedoch (Stand: 30. November 2011).
Michael Bay’s Science Fiction-Film Die Insel kam 2005 mit einem Urheberrechtsskandal in die Schlagzeilen: Die beiden Regisseure Robert S. Fiveson und Myrl A. Schreibman klagten gegen Warner Bros. und Dreamworks, weil Michael Bay ihrer Sichtweise nach die Handlung ihres Films Parts: The Clonus Horror (1979) kopiert habe. Sie forderten Schadensersatz, Gewinnbeteiligung und ein Aufführungsverbot des Films. Am 20. November 2006 einigte man sich außergerichtlich: Die Kläger erhielten eine Schadensersatz-Zahlung in Höhe von einer Million US-Dollar.
Bay war von Jerry Bruckheimer auch für die Realverfilmung der Computerspielreihe Prince of Persia, die im Mai 2010 in die deutschen Kinos kam, als Regisseur anvisiert worden. Aus Zeitmangel hat diese aber dann der britische Regisseur Mike Newell übernommen.