Multifeed
Multifeed
Da eine Multifeed-Anlage nur auf einen Satelliten direkt ausgerichtet werden kann, „schielen“ die anderen LNBs um einige Grad versetzt in die Sat-Schüssel. Die Folge ist eine schlechtere Empfangsleistung, weshalb die Anlage grundsätzlich auf den schwächsten Satelliten ausgerichtet werden sollte. Ausgleichen lässt sich die Minderung der Signalstärke durch größere Spiegel. Multifeed-Anlagen sollten idealerweise mit einer mindestens 75 cm messenden Schüssel betrieben werden. Zwar ist unter Umständen auch ein Betrieb an einer herkömmlichen 60-cm-Schüssel möglich, allerdings entfällt dann größtenteils die Schlechtwetter-Reserve.
Verwendungszwecke
Grundsätzlich werden Multifeed-Anlagen verwendet, wenn die Installation einer zweiten Sat-Schüssel nicht gewünscht oder nicht möglich ist. Der häufigste Grund für eine Nutzung liegt in der Abdeckung länder- oder themenspezifischer Sender, die meist auf Astra 19,2° und Hotbird 13° verteilt sind. Vor allem für diese Kombination gibt es auch fertige Lösungen da der Winkel von nur rund 6 Grad leicht überbrückt werden kann. Da der tatsächlich nötige Winkelabstand zwischen den LNBs je nach Standort leicht variiert, erreichen diese Komplettpakete in der Regel nicht die maximal mögliche Empfangsleistung.
Ein weiterer Einsatzzweck ist die gezielte Versorgung mit bestimmten Programmen in Gemeinschaftsanlagen. Auch Einwanderer nutzen oft Multifeed-Anlagen, um parallel deutsche und die über einen anderen Satelliten ausgestrahlten Sender der ehemaligen Heimatländer zu empfangen. Sind die Satelliten zu weit voneinander entfernt, wie etwas Astra 19,2 und Turksat, ist der Winkel für eine Multifeed-Anlage zu groß. In diesem Fall benötigt man für den Empfang von Programmen beider Satelliten jeweils eine eigene Satellitenschüssel mit LNB.