ICANN
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Die ICANN wurde im Oktober 1998 von verschiedenen Interessengruppen (Wirtschaft, Technik, Wissenschaft, Nutzer) gegründet und koordiniert technische Aspekte des Internets, ohne dabei geltendes Recht auszusprechen. Bis Ende 2009 war die ICANN Teil der US-Regierung, wurde dann jedoch davon losgelöst und arbeitet nun auf Grundlage einer „Erklärung verbindlicher Vereinbarungen“. Die Arbeit der ICANN wird regelmäßig von Regierungsbeamten und Vertretern der betroffenen Interessengruppen auf Grundlage dieser Erklärung überprüft.
Die ICANN koordiniert unter anderem die Internet-Domain-Namen, IP-Adressen und die Protokoll-Parameter der Internet-Protokoll-Familie. Diese Koordinierung ist notwendig, da Namen und Adressen im Internet nur einmal vergeben werden dürfen. Andernfalls könnten Datenpakete nicht eindeutig den Empfängern zugeordnet werden. Kontrollorgan des ICANN ist das „Board of Directors“. 15 der 21 dort vertretenen Mitglieder haben ein Stimmrecht, Vorsitzender ist im Jahr 2012 Peter Dengate Thrush.
Aufgrund ihres großen Machtbereiches wird die ICANN bisweilen spöttisch als „Weltregierung des Internets“ bezeichnet. De Facto kann die ICANN selbst jedoch keine rechtlich verbindlichen Maßnahmen verabschieden, sondern kann lediglich eine (Regierungs-)beratende Rolle übernehmen.
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