Gestensteuerung
Gestensteuerung
Ein bekanntes Beispiel für Gestensteuerung ist ein Szene im Sci-Fi-Thriller „Minority Report“, in der Tom Cruise Filmaufnahmen, Dateien und Fotos auf einem 3D-Monitor mittels Gestensteuerung hin- und her bewegt. Was vor einigen Jahren noch dem Kino vorbehalten war, ist spätestens mit dem Steuerungssystem Kinect für die Xbox360 alltäglich geworden. Als Gestensteuerung wird aber nicht nur der Einsatz klassischer Gesten, sondern auch die Eingabe mittels bestimmter Fingerbewegungen über berührungsempfindliche Bildschirme bezeichnet.
So funktioniert Gestensteuerung
In der Kinect von Microsoft stecken die typischen Bauteile, die für eine berührungslose Gestensteuerung nötig sind. Sie besteht grob aus vier Elementen: Ein Tiefensensor strahlt Infrarotlicht in den Raum, ein weiterer empfängt die von den Personen und Objekten zurückgeworfenen Strahlen. Aus diesen Informationen wird ein dreidimensionales Abbild der Person(en) erstellt. Zusätzlich nimmt eine Webcam Farben auf und filmt den Nutzer. Mikrofone schließlich sind für die Spracherfassung zuständig. Die Kinect kann dabei sogar einzelne Stimmen unterscheiden: Diese Funktion dient beispielsweise dazu, bei Quiz-Spielen zu ermitteln, wer zuerst die richtige Antwort genannt hat. Das Herzstück einer Gestensteuerung stellt jedoch die Software dar: Sie muss in der der Lage sein, menschliche Körper samt deren Gelenken zu erkennen. Dazu definiert Kinect 20 Punkte am Körper und erzeugt daraus ein Skelett, das die Bewegungen der Person nachvollzieht.
Gestensteuerung per Berührung
Spätestens seit dem Aufkommen des iPhones gewinnt die Berührungssteuerung an Bedeutung - und das nicht nur bei Tablets und Smartphones. Auch im PC-Bereich, in dem Tastatur und Maus die Haupteingabegeräte sind, setzt sich diese Form der Gestensteuerung langsam durch. So stellt die Magic Mouse von Apple eine Hybrid-Technologie dar, die Elemente aus beiden Welten in einem Produkt vereint. Sie bietet zwar klassische Mausfunktionen wie die Bewegung eines Cursors, kombiniert das Ganze mit einer Gestenbedienung über eine berührempfindliche Oberfläche. In eine ähnliche Kerbe schlägt das von den MacBooks bekannte Multi-Touch Trackpad, dessen glatte Glasoberfläche Platz für (Finger)-Gesten bietet.
Gestensteuerung erfordert zwar eine längere Eingewöhnungszeit als der Umgang mit der Maus, dafür können aber wesentliche komplexere Befehle gegeben werden.
Zu guter Letzt soll Gestensteuerung auch gesundheitliche Vorteile bieten. Denn maustypische Nachteile wie RSI (Repetitive Strain Injury), also Verletzungen durch einseitige Belastungen, fallen zum großen Teil weg.
Gestensteuerung in Windows 8
Mit Windows 8 will Microsoft die Gestensteuerung weiter vorantreiben. Zwar unterstützt auch Windows 7 einige Gesten, aber das Windows mit Metro-Oberfläche ist für Tablet-Computer mit berührungsempfindlichen Bildschirmen ausgelegt.