Glasfasernetz
Glasfasernetz
Glasfaserkabel sind so genannte Lichtwellenleiter, in denen Daten nicht mit elektrischen Stromsignalen sondern über Lichtsignale übertragen werden. Dadurch erzielen Glasfaserleitungen neben sehr viel höheren Übertragungsraten auch deutlich größere Reichweiten.
Überall dort, wo große Datenmengen in kürzester Zeit übertragen werden, sind solche Glasfaserkabel bereits seit längerem im Einsatz. So werden beispielsweise alle überregionalen Datenverbindungen zwischen den großen Rechenzentren über ein solch leistungsfähiges Glasfasernetz abgewickelt. Dieses Netz bildet zugleich den Kernbereich des Internets und wird auch mit dem englischen Ausdruck Backbone bezeichnet, was in der deutschen Übersetzung „Rückgrat“ bedeutet. In der Regel reicht das Glasfasernetz bis zu den regionalen Vermittlungsstellen der ehemaligen Telefongesellschaften.
Das langsame Kupferkabel
Die letzte Strecke der Internetverbindung von der Vermittlungsstelle bis zum Haus des Kunden musste bisher über das einst als reine Telefonleitung genutzte Kupferkabel geführt werden. Die dazu verwendet Verbindungstechnik lautet DSL. Allerdings erreicht DSL nur bei relativ kurzen Kupferkabellängen eine ausreichend hohe Übertragungsrate. Die meisten Haushalte in Deutschland können über ihren DSL-Anschluss nicht mehr als 6.000 kbit/s beziehungsweise 6 Mbit/s erreichen. Dies wird den Ansprüchen der meisten Anwender nicht mehr gerecht.
Das Glasfasernetz rückt näher zum Kunden
Um höhere Übertragungsraten beim Kunden zu erreichen, führen die Netzbetreiber die Glasfaser näher an den Kunden heran - und verkürzen so die Strecke, die mit dem Kupferkabel überbrückt werden muss. Diese Methode wurde erstmalig bei der so genannten VDSL-Verbindung eingesetzt. Hierbei führt der zuständige Netzbetreiber, wie beispielsweise die Telekom, eine Glasfaserverbindung von der Vermittlungsstelle bis zum so genannten Kabelverzweiger oder KVZ. Der KVZ ist ein kleiner grauer Schaltkasten, der meist irgendwo am Straßenrand oder auf dem Gehsteig steht. Dieser KVZ muss das optische Signal des Glasfaserkabels in elektrische Signale für den verbleibenden umwandeln. Mit VDSL lässt sich die Datenrate des Online-Zugangs bereits auf 25 bis 50 Mbit/s anheben.
Die letzte Stufe ist, das Kupferkabeln vollständig aus der Übertragungskette zu streichen und Glasfaserkabel von der Vermittlungsstelle durchgehend bis zum Kunden zu legen – was jedoch hohe Kosten nach sich zieht. In einem solchen Fall sind Übertragungsraten von bis zu 200 Mbit/s möglich. Solche reinen Glasfasernetze werden von den großen, überregionalen Netzbetreibern in ausgewählten Gebieten bereits installiert. Allerdings wird es noch Jahre dauern, bis diese ultraschnellen Online-Anschlüsse flächendeckend verfügbar sind (Stand: Oktober 2012).
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