Lanzette
Lanzette
Eine Lanzette ist ein nadelähnliches medizinisches Instrument, das zur manuellen Entnahme von winzigen Blutproben verwendet wird. Sie besteht aus einer etwa vier Millimeter langen, ein- oder zweischneidigen Stahlklinge, die mit einem Plastikgriff versehen ist. Durch seine skalpellartige Spitze entstehen nur minimale Einstichverletzungen.
Die Lanzette wird häufig von Diabetikern zur Blutzucker-Selbstkontrolle oder von Allergologen für allergologische Bluttests – den sogenannten Prick-Tests – eingesetzt. Um Infektionen durch bakteriell verseuchte Klingen zu vermeiden, sind Lanzetten steril verpackt und werden nach einmaligem Gebrauch entsorgt.
Anwendung der Lanzette
Mit Hilfe der Lanzette entnimmt man aus kapillarreichen und schmerzunempfindlichen Körperteilen wie der Fingerbeere oder dem Ohrläppchen Blut. Dazu wird mit der Klinge vorsichtig die kapillarfreie Hornschicht der Haut durchstochen und in kleinste Blutgefäße, den sogenannten Kapillaren, der darunter liegenden Unterhaut getaucht. Sobald die Lanzette entfernt wurde, dringt durch die kleine Öffnung ein Bluttropfen an die Hautoberfläche. Dieses kann für spezielle medizinische Untersuchungen wie dem Blutzuckertest genutzt werden.
Nach ihrem Einsatz wird über die Stahlklinge der Lanzette eine Kappe gestülpt. Sie schützt vor unbeabsichtigten Verletzungen.
Stechhilfen für die Blutentnahme
Anstatt die Lanzette manuell in die Haut zu stechen, kann man auch sogenannte „Stechhilfen“ einsetzen. Die Lanzette schiebt man in das kleine mit einer Federmechanik ausgerüstete Gerät. Die Mechanik wird über das Drücken eines Knopfes ausgelöst und katapultiert die Lanzette gezielt in die Haut. Die Einstichtiefe lässt sich der Hautdicke entsprechend am Gerät einstellen. Diese Art der Blutentnahme soll einfacher und schmerzfreier vonstattengehen als die manuelle Punktierung.