Binärdatei
Binärdatei
Es gibt keine genaue Spezifikation, die eine Binärdatei beschreibt. Prinzipiell ist jede Datei eine binäre Datei, da sie binär vorliegt. Das Wort binär bedeutet in diesem Zusammenhang zweiwertig. Es bringt zum Ausdruck, dass ein System nur einen von zwei möglichen Zuständen annehmen kann (beispielsweise on/off oder high/low). Binärdateien sind aus diesem Grunde die Basis für die Verarbeitung und Berechnung von digitalen Signalen. Das Bit (Zusammensetzung aus binary und digit) ist die fest definierte Einheit, mit der ein Computer im Binärsystem arbeitet. Er erkennt nur die Zustände „1“ (on) und „0“ (off) und rechnet mit diesen auf Grundlage der Dualarithmetik.
Obwohl also Dateien generell binär sind, werden als Binärdatei nur solche Dateien bezeichnet, die unlesbaren Text enthalten. Im Allgemeinen werden kompilierte Computerprogramme (in Windows an der Dateiendung „exe“ erkennbar) als Binärdatei bzw. Binarie bezeichnet, aber auch Datendateien können Binärdateien sein. Wie mit den Daten umgegangen werden muss, wird in den Spezifikationen der jeweiligen Dateiformate festgelegt. So werden Informationen einer MP3-Datei anders gespeichert und ausgelesen als die einer TIFF-Datei. Einige Betriebssysteme wie Windows entscheiden anhand der Dateiendung, welche Komponente oder welches Programm zum Verarbeiten der Datei aufgerufen wird. Unabhängig davon sind die meisten Binärdateien, die einer Spezifikation folgen, mit einem so genannten Header versehen. In diesem Teil, der meist am Anfang der Datei zu finden ist, werden das Dateiformat an sich und Anweisungen zum korrekten Auslesen der Informationen angegeben. Einige Header oder Teile davon lassen sich auch mit Textverarbeitungsprogrammen oder Editoren lesbar anzeigen.
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