Camcorder
Ein Camcorder ist…
Camcorder eignen sich ideal, um private Ereignisse wie Hochzeiten und Familienfeiern oder die ersten Schritte des eigenen Kindes als Film festzuhalten. Der Name setzt sich aus den englischen Kurzformen für Kamera (Cam) und Rekorder (Corder) zusammen. Die kompakten, akkubetriebenen Videokameras mit integriertem Mikrofon werden immer handlicher und sind zunehmend komfortabler zu bedienen. Die selbst aufgenommenen Filme werden beim Drehen direkt auf DVD, Speicherkarte oder integrierter Festplatte abgespeichert und können meistens mit der passenden Software anschließend auch bearbeitet und geschnitten werden. Später lassen sich die privaten Mitschnitte beispielsweise über den DVD-Player oder per Kabelverbindung direkt am Fernseher anschauen. Zudem haben die Camcorder meistens eine Abspielfunktion, mit der man die eigenen Aufnahmen auf einem LC-Display begutachten kann. Die Qualität der Bilder wird ebenfalls beständig besser und auch HD-Camcorder sind im Handel erhältlich.
Der Bildsensor
Der Hauptbestandteil eines digtitalen Camcorders ist der Bildsensor, mit dem das in das Objektiv einfallende Licht in digitale Signale umgewandelt wird. Dabei spielt die Größe des Bildsensors eine große Rolle für die Megapixel-Bildauflösung. Ein zu kleiner Bildsensor bei einer zu großen Megapixel-Auflösung verschlechtert die Lichtempfindlichkeit und damit das Endergebnis.
CCD- Camcorder verwenden drei Bildsensoren zur Verbesserung der Farbdarstellung. Damit werden die Farbinformationen aus drei vollen Bildern berechnet. Camcorder mit CMOS-Bildsensoren zeichnen sich durch einen geringen Stromverbrauch und einen günstigen Preis, oft aber auch durch eine geringere Bildqualität aus.
Digital löst analog ab
Während man früher noch analoge Formate und VHS-Videokassetten in angepassten Größen für die frühen Videokameras verwendete, hat sich mit der zunehmenden Digitalisierung seit 1994 das DV (Digital Video)- Format durchgesetzt. Im Vergleich zu analogen Aufzeichnungen lässt sich das DV-Format verlustfrei kopieren, bietet eine markant höhere Bildqualität, und die Aufnahmen lassen sich wesentlich einfacher schneiden bzw. bearbeiten.
Die Formate und Kompressionsverfahren
Die diversen Formate und Kompressionsverfahren für die digitalen Filmdaten basieren auf konkurrierenden Camcorder-Herstellern und den jeweiligen Anwendungsformen. Neben HDV von Sony, das auf herkömmlichen MiniDV-Kassetten aufzeichnet und die Bilder mit dem MPEG-2-Verfahren komprimiert und DVCPro HD für Speicherkarten von Panasonic sowie D9 HD für Kassetten im VHS-Format von JVC hat sich vor allem das von Sony und Panasonic gemeinsam entwickelte AVCHD durchgesetzt, dem sich auch Canon angeschlossen hat. Seit 2004 ist das MPEG2 Kompressions-Format populär, mit dem sich Filme sowohl auf DV-Kassetten als auch auf bandlosen Datenträgern abspeichern lassen.
Mit AVCHD gibt es seit 2007 zudem ein Format, das die Filmdaten mit dem MPEG-4-Verfahren komprimiert und so bei gleichbleibender Qualität weniger Speicherkapazität beansprucht als MPEG-2. Sowohl MPEG-2(HDV) als auch MPEG-4 (AVCHD) unterstützen im Gegensatz zu DV auch HD-Qualität. MPEG4 eignet sich allerdings nur schlecht zur Nachbearbeitung.
Die Speichermedien
Eine wichtige Rolle bei der Kaufentscheidung spielt bei Camcordern das Speichermedium. Wenn man die eigenen Aufnahmen zum Anschauen beispielsweise einfach in den DVD-Player legen möchte, sollte man sich für die entsprechenden Discs entscheiden.
SD-Karten
SD-Speicherkarten sind sehr klein und robust. Sie brauchen kein Laufwerk und halten so auch Erschütterungen schadlos aus. In der Regel werden bei Camcordern mit Speicherkartendie Daten stark komprimiert als MPEG2 oder MPEG4 aufgezeichnet. Damit passen beispielsweise auf eine 16 GB große Karte bis zu 12 Stunden Filmmaterial in HD-Qualität.
MiniDV-Band
MiniDV-Kassetten sind sehr verbreitet und bieten einige Vorteile. So passen auf ein 80 Minuten-DV-Band fast 18 GB Daten, was im im Longplaymodus sogar 27 GB oder rund 2 Stunden Aufnahmezeit bedeutet. Im Gegensatz zu anderen Formaten ist mit dem Longplay-Modus keine Bildqualitästminderung zu erwarten, da hierbei das Band einfach nur langsamer läuft und die Datenspur breiter geschrieben wird.
Festplatte
Wer einen Camcorder mit integrierter Festplatten besitzt, muss sich meistens kaum Sorgen über den Speicherplatz beim Filmen machen - 30 bis 60 GB Kapazität sind üblich, über 130 GB bei manchen Modellen möglich. Im MPEG2-Format passen in der Regel einige Stunden Filmmaterial auf die Festplatte.
DVD
DVDs sind besonders praktische Speichermdien, da man sie direkt nach dem Filmen zum Anschauen der eigenen Filmaufnahmen einfach in den DVD-Player legen kann. Allerdings ist ihre Kapazität begrenzt. Bei einer klassischen 8 cm-DVD mit beidseitig jeweils 1,4 GB passen in HD-Qualität knapp 20 Minuten auf die Camcorder-DVD. Zudem sollte man bedenken, dass sich DVD-R lediglich einmal beschreiben lassen und wiederbeschreibbare DVD-RW oder DVD-RAM-Rohlinge eher teuer sind.
Erster Blu-ray-Camcorder
Auf der IFA 2009 wurden vom Elektronikhersteller Hitachi die ersten zwei Blu-ray-Camcorder vorgestellt. Auf eine 8-cm-Blu-ray-Disc sollen bis zu einer Stunde Aufnahmen im Format MPEG-4 AVC und Full-HD-Qualität Platz finden.
Die Anschlussmöglichkeiten
Camcorder bieten meistens einige Anschlussmöglichkeiten, um das Filmmaterial per Kabel auf den PC oder den Fernseher zu übertragen wie etwa USB, "i.Link Firewire" bzw. IEEE-1394 sowie Ein- und Ausgänge für S-Video und AV oder DV. Besonders komfortable Modelle verfügen zum Beispiel auch über eine Buchse zum Anschließen von externen Mikrofonen.