DVB
DVB
Das Kürzel DVB steht für "Digital Video Broadcasting" und somit für die Verbreitung digitaler Fernsehprogramme auf terrestrischem Wege (DVB-T), über das Kabelnetz (DVB-C) oder über Satellit (DVB-S). Somit ist DVB der direkte Nachfolger des analogen Fernsehens, das in Europa spätestens im Sommer 2015 komplett abgeschaltet sein wird. DVB bietet im Vergleich zum analogen Fernsehen die bessere Bildqualität bis hin zu HD und 3D, eine größere Programmauswahl sowie Mehrkanalton und digitale Surround-Formate. Auch digitale Radiosender lassen sich über DVB in hoher Klangqualität senden.
Der Empfang von DVB
Grundsätzlich unterscheidet man bei DVB zwischen verschiedenen Unterarten, von denen DVB-C, DVB-T, DVB-S und DVB-H für den Privatanwender interessant sind. Wer einen modernen Fernseher mit DVB-T- oder DVB-C-Tuner besitzt, der benötigt keinen externen Receiver, um das digitale Fernsehen über eine terrestrische Antenne oder das Kabelnetz zu empfangen. Fernseher mit DVB-S-Receiver sind inzwischen ebenfalls weit verbreitet. Wer über eine Satellitenschüssel verfügt, der kann diese per Koaxialkabel direkt mit dem Fernseher verbinden. DVB-H ist für den digitalen Fernsehempfang über mobile Handhelds bestimmt, aber noch nicht sehr weit verbreitet.
Zusätzliche Voraussetzungen
Der DVB-T-Empfang funktioniert je nach Standort oftmals bereits mit einer herkömmlichen Zimmerantenne. In den Randlagen der Empfangsgebiete ist dagegen der Einsatz einer Dachantenne erforderlich. Der Empfang des digitalen Kabelnetzes DVB-C setzt den Abschluss eines Vertrages mit dem lokalen Kabelanbieter voraus. Für den Empfang des digitalen Satellitenfernsehens DVB-S benötigt man neben einem Sat-Receiver eine Parabolantenne, die auf den gewünschten Satelliten gerichtet und mit einem digitaltauglichen Universal-LNB ausgestattet ist.
DVB und Röhrenfernseher
Digitales Fernsehen ist auch ohne modernen Flachbildfernseher mit integriertem Tuner empfangbar. Allerdings ist hier eine externe Set-Top-Box Voraussetzung. Die Bildqualität wird durch die des Fernsehers begrenzt. HD- oder3D ist auf älteren Röhrenfernsehern ohnehin nicht darstellbar.
Wahl des passenden Receivers
Receiver für DVB-T, DVB-C und DVB-S unterscheiden sich in ihren Möglichkeiten.. DVB-T-Receiver verfügen über einen oder zwei Tuner. Letztere sind in der Lage, zwei Programme gleichzeitig zu empfangen und eines davon auf Festplatte aufzuzeichnen. Im Normalfall benötigt jeder Fernseher im Haushalt seinen eigenen DVB-T-Tuner. Ähnlich ist es bei DVB-S und bei DVB-C. Wer einen modernen Flachbildfernseher besitzt, benötigt einen Receiver mit HDMI-Anschluss. Ein Scart-Anschluss am Receiver ist nötig, wenn der Empfang des digitalen Fernsehens über ein Röhrengerät stattfinden soll.
DVB-Empfang auf Notebook und PC
Digitales Fernsehen lässt sich mit Hilfe von USB-Sticks, Expresscard-Modulen oder USB-Boxen auch auf jedem Notebook oder PC empfangen. DVB-T eignet sich sehr gut für den mobilen Einsatz, denn neben einem Stick oder dem Expresscard-Modul, wird lediglich eine kleine Antenne benötigt, die in den meisten Fällen im Lieferumfang des Sticks oder des Moduls enthalten ist. Über eine mitgelieferte Software lässt sich das digitale Fernsehen nicht nur anschauen, sondern in der Regel auch auf Festplatte aufzeichnen und auf DVD brennen.
DVB-C und DVB-S am Rechner
Für den Empfang von digitalem Fernsehen über Kabel und Satellit am PC oder Mac benötigt man neben Kabelanschluss oder Satellitenschüssel eine meist über USB anzuschließende Set-Top-Box. Alternativ bietet der Handel Einsteckkarten für den PCI-Slot des Rechners an. Wie bei DVB-T lässt sich auch hier mit Hilfe der beigelegten Software auch aufnehmen.
DVB mit dem Handheld
Neben den oben beschriebenen Versionen des digitalen Videorundfunks existiert mit DVB-H ein für den Fernsehempfang auf Handhelds optimierter Standard. Anders als die anderen Varianten hat DVB-H bislang den Durchbruch in Europa allerdings nur in Italien geschafft, im deutschsprachigen Raum wird DVB-H dagegen nach erfolglosen Versuchen in Österreich und der Schweiz nicht mehr angeboten.