MP3-Player
Ein MP3-Player ist...
MP3-Player sind die legitimen Nachfolger von Walkman- und Discman-Geräten und existieren in verschiedenen Bauarten. Die Geräte können MP3-Dateien abspielen und sind portabel. Die Bezeichnung wird auch für Player verwendet, die mehrere Audioformate abspielen können. Im Allgemeinen können selbst die einfachsten Exemplare unterschiedliche Dateiformate verarbeiten, wie das namensgebende MP3, WAV und WMA verarbeiten. WMA (Windows Media Audio) ist die Alternative von Microsoft für MP3, die aber wegen eines möglichen Kopierschutzes nicht so beliebt ist. Weitere Dateien wie AAC, FLAC oder Ogg Vorbis können ebenfalls über einen MP3-Player wiedergegeben werden. Darüber hinaus kann die Bezeichnung MP3-Player auch für Audioplayer-Software verwendet werden, welche die Wiedergabe von MP3-Dateien ermöglicht.
Geschichte
Der erste tragbare MP3-Player wird von Pontis 1995 in Schwarzenfeld gebaut. Das Pioniergerät für den Massenmarkt ist der Rio RMP300, der ab 1998 verkauft wird. Ein Rechtsstreit, ob das Gerät gegen das US-Copyrightgesetz verstößt, verzögert den Siegeszug der MP3-Player.
Im Jahr 2001 erscheint der erste Apple iPod. Mittels eines Scrollrades kann man in Abspiellisten navigieren und die Lautstärke regulieren. Die erste Generation besitzt einen Speicherplatz von 5 GB. Als Erfinder des iPod gilt der amerikanische Computeringenieur Tony Fadell. Der Apple iPod wird sofort ein Verkaufsschlager und besiegelt so den Triumph der MP3-Player.
Ausstattung
MP3-Spieler gibt es in allen möglichen Ausführungen. Alle Geräte haben dieselben Basisfunktionen. Das Abspielen von MP3-Dateien erfordert wenig Technik, weshalb ein MP3-Spieler nicht groß sein muss. Tragbare Player besitzen einen Ausgang für Kopfhörer und eine USB-Schnittstelle, die als Verbindung zum Computer und bei Geräten mit eingebautem Akku häufig als Ladekabel fungiert. Komplexere MP3-Spieler verfügen zusätzlich über Infrarot-, Bluetooth- und WLAN-Schnittstellen.
Die Musik-Dateien werden meist auf einem integrierten Flash-Speicher oder Festplatten gespeichert. Bei Flash liegt die Speicherkapazität derzeit bei maximal 64 GB, in der Regel aber bei 1 bis 16 GB. Die Größen bei Festplatten können bis 160 GB reichen (Stand Dezember 2010). Mit austauschbaren Speichermedien wie beispielsweise SD-Karten oder Memory-Sticks kann der Speicherplatz bei manchen MP3-Playern erweitert werden.
Die meisten MP3-Player verfügen über ein Display. Das Display kann je nach Größe des Gerätes aus einem kleinen LCD- oder OLED-Bildschirm bestehen, auf dem die Nummer und eventuell der Titel des Musikstücks angezeigt werden. Größere Player besitzen oftmals Touchdisplays, die mit dem Finger bedient werden. Diese Spieler bieten häufig auch die Möglichkeit zur Anzeige von Videos, Fotos sowie Textdateien und Spielen.
Verknüpfung mit dem Computer
Die Verknüpfung eines MP3-Players mit einem Computer erfolgt fast immer über einen USB-Anschluss. Häufig erkennt das Betriebssystem einen angeschlossenen Player als eine zusätzliche externe Festplatte, so dass Sie etwa über den Windows Explorer Dateien dorthin verschieben können. In anderen Fällen funktioniert das Speichern von Musik auf dem Player nur über spezielle, mitgelieferte Software. Ein Beispiel hierfür ist iTunes von Apple. Meistens wird auch Software zum Rippen mitgeliefert. Rippen ist das Umwandeln von Musik-CDs (meist im WAVE-Format) in das MP3-Format.
Extras
MP3-Spieler verfügen häufig über folgende Extras:
- Diktierfunktion
- Organizerfunktion
- UKW-Radio
- Foto- und Videoanzeige
- zusätzliche Software, wie etwa Spiele
- Internetzugang
- Kamera
Die Funktionalitäten von MP3-Playern werden aber ständig erweitert. So können viele Modelle bereits Musik von externen und internen Audioquellen im Gerät in MP3-Dateien umwandeln. Komplexe Geräte, wie der Apple iPod touch fungieren als Adressbuch, Notizheft, Fotoalbum, Wecker und Ähnliches. Die Nutzung als mobiler Datenspeicher wird ebenfalls immer häufiger.
Batterie oder Akku
Einfache MP3-Spieler beziehen ihre Energie aus einer nicht aufladbaren Batterie, meistens vom Typ AAA. Diese reicht für viele Stunden. Komplexere Player haben einen eingebauten Akku, der über den USB-Anschluss an einem Computer aufgeladen werden kann. Einige Akkus werden auch über ein Netzteil ans Stromnetz angeschlossen.
Musik kaufen
Das MP3-Format lässt sich nicht mit einem Kopierschutz belegen und kann daher leicht kopiert werden. Online gekaufte Musik ist aber oftmals kopiergeschützt, wodurch die Lieder nicht auf jedem Player gehört werden können.
Immer mehr Online-Musikläden gehen wegen der genannten Abspielprobleme dazu über, nicht geschützte Musik zu verkaufen. In einigen Fällen hat der Hersteller von Abspielgeräten einen eigenen Online-Musikladen, wie den iTunes Store.