Netbook
Ein Netbook ist ein auf die Internet-Nutzung reduziertes Notebook. Die kleinen Computer haben sich zu echten Verkaufsschlagern entwickelt.
Ein Netbook ist…
Nicht selten will man als Computernutzer "nur mal schnell" ins Internet, ein wenig surfen, kurz die E-Mails abrufen - und das am besten noch von unterwegs. Dafür sind Netbooks ideal. Die für die Internetnutzung und kleinere Büroanwendungen konzipierten, besonders kompakten, leichten (kaum zwei Kilogramm schweren) und preisgünstigen Mini-Notebooks verfügen in der Regel über eine WLAN-Karte und eine LAN-Schnittstelle oder in Verbindung mit einem Mobilfunkvertrag auch über ein integriertes Mobilfunkmodem.
Bescheidene Ausstattung - aber ausreichend
Entsprechend ihrer Ausrichtung und um Strom, Gewicht und Platz zu sparen, sind Netbooks hinsichtlich ihrer Ausstattung eher leistungsschwach. Als Prozessor (CPU) dient oft ein Intel Atom Prozessor mit einem Onboard-Grafikchipsatz, der Arbeitsspeicher (RAM) ist maximal ein Gigabyte (GB) groß und auch die Festplattenkapazität (teilweise SSD, teilweise 2,5 Zoll) fällt mit 16 bis maximal 250 GB eher gering aus. Statt eines optischen (CD- oder DVD-) Laufwerks sind Steckplätze für SD-Speicherkarten und USB-Sticks vorhanden. Die verwendeten Displays sind mit sieben bis zwölf Zoll ebenfalls eher klein und haben zumeist eine sparsame 16:10-Auflösung von 1024 × 600 Pixeln.
Als Maus-Ersatz verfügen Netbooks über ein Touchpad. Eine vollwertige QWERTZ-Tastatur ist vorhanden. Die meisten Netbooks bieten außerdem eine integrierte Webcam für Videochats über Skype oder Messenger. Die reale Akkulaufzeit beschränkt sich bei den meistens Netbooks bei normaler Beanspruchung auf kaum mehr als zwei Stunden. Es kann aber fast immer ein ausdauernder Sechs-Zellen-Akku nachgerüstet werden. Eine WLAN und LAN-Schnittstelle ist bei Netbooks selbstverständlich. Zum Teil verfügen Netbooks auch über Bluetooth. Die von einigen Mobilfunkanbietern vertriebenen, ähnlich wie Handys subventionierten Netbooks verfügen zudem über ein integriertes Mobilfunkmodem, so dass schnelle UMTS- oder HSDPA-Verbindungen genutzt werden können.
Spezielle Betriebssysteme
Aufgrund der geringen Leistungsfähigkeit kommen auf Netbooks in der Regel minimierte Betriebssysteme zum Einsatz - nicht selten spezielle Linux-Distributionen, teilweise allerdings auch Windows XP oder Windows 7 in der reduzierten Starter-Version. Die im Lieferumfang enthaltenen Programme gehen selten über einen Internetbrowser, Messenger und bescheidene Büro-Anwendungen hinaus. Gerade die benutzerfreundlichen Linux-Betriebssysteme wie Xandros, Linpus, Easy Peasy oder Netbook Remix erfreuen sich aber dank des Netbook-Trends zunehmender Beliebtheit.
Zunehmend mehr Leistung
Längst werden aber auch leistungsstärkere Netbooks angeboten, die aufgrund ihrer Ausstattung schon fast wieder als vollwertige Notebooks oder Laptops angesehen werden können. Der Asus "EeePC 1004DN" mit einem 10,1-Zoll-Display ist das erste Netbook mit optischem Laufwerk, der MSI "Wind U150" wird ein Touch-Display besitzen und Sonys "Vaio W" ermöglicht mit einem 10,1-Zoll-Monitor und einer hohen Auflösung von 1366x768 Bildpunkten sogar das Anschauen von Filmen im 16:9 Format. Hewlett Packard setzt mit dem "Mini 2410" auf mehr Leistung und bietet neben dem HD-Bildschirm bis zu zwei Gigabyte Arbeitsspeicher. Als Betriebssystem wird inzwischen verstärkt Windows 7 und Googles Android eingesetzt.
Neue Prozessoren und Profi-Netbooks
Um der steigenden Nachfrage nach Netbooks mit mehr als nur Minimal-Leistung gerecht werden zu können, wird von den Herstellern zunehmend eine neue Generation von Prozessoren verwendet: Intels Pine-Trail-Reihe mit integriertem Grafikkern und Speichercontroller zum Beispiel. Der (Haupt-) Prozessor ist etwas schneller als der herkömmlichen Netbooks, bei der Grafikleistung sind die CPUs aber tatsächlich langsamer.
Der amerikanische Hersteller Hewlett Packard bietet deshalb bei seinem "Profi-Netbook" 5102 als Option zusätzlich einen Crystal HD-Grafikchip von Broadcom, der das Abspielen von 1080p-HD-Inhalten ermöglichen soll.
Mittlerweile werden immer mehr dieser "Profi-Netbooks" angeboten, die sich von der Größe und Leistung her schon wieder den Laptops nähern.
Beim Asus "EeePC 1201N" ist beispielsweise nicht nur das Display mit 12,1 Zoll ganze zwei Zoll größer als das Standard-Netbook-Display - darin ist auch ein Intel-Dualcore-Chip aus der Atom-330-Reihe mit 1,6 GHz verbaut, der bislang nur in Mini-Desktop-PCs Verwendung fand. Zusätzlich verfügt der "EeePC 1201N" über drei GB Arbeitsspeicher (RAM) anstelle von nur einem bei Standard-Netbooks. Mit dieser Ausstattung läuft unter anderem auch die komfortable Home-Premium-Version von Windows 7 auf dem Netbook und nicht nur die sehr reduzierte Starter-Variante. Flotter ist das Gerät aber nicht nur bei den Zugriffszeiten. Der integrierte Ion-Chipsatz des Grafikkarten-Herstellers NVIDIA berechnet 3D-Grafiken bis zu zehnmal schneller als ein Standard-Netbook. Selbst die Tastatur fällt etwas größer als der Standard aus, was das Tippen komfortabler macht.
Ein noch größeres Display bietet Archos mit dem Netbook "13 3PC". Wie der Name schon sagt, ist hier ein 13,3 Zoll großes Display verbaut. Die restlichen Werte entsprechen aber wieder eher einem Standard-Netbook, so ist beispielsweise die Festplattenkapazität mit 160 GB typisch klein und der Arbeitsspeicher (RAM) mit einem GB eher knapp bemessen für den Intel Atom D510 Dual Core Prozessor.
Toshiba hat ebenfalls ein 13,3 Zoll-Netbook auf den Markt gebracht, sogar mit großzügigen vier GB RAM - allerdings für den relativ langsamen AMD Neo Prozessor.
Mit dem "Eee PC 1215N" verkauft Asus ein Netbook speziell für Spiele und HD-Anwendungen. Im Inneren findet sich ein Atom D525-Prozessor mit zwei Kernen zusammen mit dem Tiger-Point-Chipsatz NM10 und einem Ion-2-Grafikkern von Nvidia. 512 MB Grafikspeicher stehen dem Ion 2 dabei zur Verfügung, mit einer Taktung von 475 MHz. So ausgestattet, ist der "Eee PC 1215N" eigentlich schon kein Netbook mehr, sondern wird als Notebook gewertet - oder eben als Profi-Netbook für spezielle Anwendungen.
Eigenen Bedarf beim Kauf bedenken
Auf dem Netbook-Markt sind nicht mehr nur reine Surf-Computer mit minimaler Ausstattung zu haben, sondern auch spezielle Sonderversionen. Man sollte daher vor dem Kauf überlegen, wofür man wie viel Geld ausgeben möchte. Wer sein Netbook viel zum Schreiben benutzt, mag ein größeres Display und größere Tasten durchaus als komfortabel und nützlich empfinden. Wer darauf tatsächlich Filme gucken möchte, sollte zusätzlich unbedingt Wert auf einen leistungsstarken Prozessor und eine ausreichende Grafik-Engine legen.