Internet Security Suite
Sicherheitssoftware im Paket
Sicherheitssoftware ist der Oberbegriff für Programme, die den Computer gegen schädliche Einflüsse von außen schützen. Zu diesen Einflüssen zählen Viren, Schadprogramme (Malware), ungewünschte Reklame oder unbemerkte Zugriffe von außen durch Trojaner. Oft kommt Sicherheitssoftware als Suite auf die Festplatte.
Eine Suite besteht aus mehreren oder allen der folgenden Komponenten: Virenscanner, Firewall, Spamfilter, Contentfilter-Software, Anti-Werbesoftware, Website-Kontrolle.
Formen von Sicherheitssoftware
Die bekannteste Form von Sicherheitssoftware ist zweifellos der Virenscanner, der für das Aufspüren und Entfernen von Viren und Trojaner sorgt. Bei einem guten Virenscanner wird automatisch die Erkennungsdatei aktualisiert, die sogenannte Definition, die neue Vireninformationen enthält. So ein Update findet häufig mehrmals pro Woche statt. Ein Virenscanner überwacht das System in Echtzeit. Wichtig: Es dürfen nicht zwei Virenscanner gleichzeitig installiert sein, dies führt häufig zu Systemproblemen. Es gibt kostenlose und kostenpflichtige Varianten von Virenscannern.
Zudem gibt es noch Programme wie "Spybot - Search & Destroy" oder "Ad-Aware", die sich auf das Erkennen von sogenannter Spy- und Adware spezialisiert haben. Sie sind für den Privatanwender kostenlos und eine gute Ergänzung zu Virenscannern.
Firewall gegen unerwünschten Zugriff
Eine Firewall schützt gegen unerwünschten Zugriff, indem der Computer im Internet nicht zu erkennen ist und eventuelle Angriffe von außen effektiv blockiert. Zudem sorgt dieselbe Firewall auch dafür, dass Programme auf dem PC nicht ohne Zustimmung des Benutzers Daten versenden können. Seit Windows XP Service Pack 2 gehört eine Firewall zu den eingebauten Sicherheitsfunktionen von Windows.
Die Firewalls von Sicherheits-Suites wie Norton 360 oder Kaspersky Pure Total Security bieten aber deutlich mehr Einstelloptionen. Auch hier gibt es Gratis- und kostenpflichtige Varianten. Viele Router sind mit einer Firewall versehen, der sogenannten Hardware- oder externen Firewall, die nicht nur den Computer, sondern auch die Verbindungen aller im Netzwerk vorhandenen Geräte überwacht.
Spamfilter löschen unerwünschte E-Mails
Häufig sind die Posteingänge der E-Mail-Programme voll mit unerwünschter Reklame oder Spam. Diese E-Mails sind nicht nur nervig, sondern enthalten häufig auch versteckte Viren oder andere unerwünschte Software. Ein Spamfilter kann die unerwünschten E-Mails automatisch herausfiltern. Der Spamfilter nutzt genau wie der Virenscanner eine regelmäßig aktualisierte Datei mit nicht erwünschten Absendern. Nach etwas Übung kann der Filter auch Spam erkennen und entfernen.
Programme wie Thunderbird und Outlook bieten von Haus aus Spam- oder Junkfilter, bei der kostenlosen Applikation Thunderbird heißen sie "SpamAssassin" oder "SpamPal".
Contentfilter-Software schützt Kinder
Es gibt viele Seiten im Internet, die für Kinder nicht geeignet sind. Contentfilter-Software kann Seiten oder E-Mails mit für Kinder (oder andere Personen) nicht geeignetem Inhalt blockieren. Dabei scannt der Filter Links, Bilder und Texte der Website oder der E-Mail, und zeigt anhand der Informationen die Seite an - oder nicht. Zusätzlich greifen Contentfilter auf Sperrlisten, sogenannte Blacklists, zurück. Landet eine Seite irrtümlich auf der Blacklist, kann sie manuell auf die Whitelist gesetzt werden, wird also beim nächsten Besuch problemlos angezeigt. Häufig werden solche Filter auch in Firmennetzwerken eingesetzt.
Popupblocker sorgt für ruhige Sites
Websites haben häufig Reklameblöcke und Banner, die die Lesbarkeit einer Site beeinträchtigen. Noch störender sind die hin- und herspringenden Fenster mit Werbung (Pop-ups) und Flashlayer, die sich über den kompletten Seiteninhalt legen, um beispielsweise eine Animation oder einen Werbefilm abzuspielen. Anti-Werbesoftware unterdrückt beides sehr effektiv. Für Firefox ist der bekannteste Werbeblocker Adblock Plus. Manchmal lauert in Werbebannern auch schadhafter Code, der beim Laden des Banners ausgeführt wird und den Computer infizieren kann. Auch hier schützt ein Werbeblocker.
Website-Kontrolle schützt gegen Fälscher
Kriminelle versuchen regelmäßig, User in die Falle zu locken, indem sie beispielsweise eine perfekte Kopie von bekannten Websites wie Blizzards Spieleplattform Battle.Net oder einer Bank-Website anfertigen. Dorthin gelangen die Opfer über eine reißerische Mail, die perfiderweise davor warnt, dass das eigene Konto kompromittiert, beziehungsweise das Passwort des Kontos dringend geändert werden müsse, um die Datensicherheit zu gewährleisten. Nach dem Klick auf den Link sollen dort ihre persönlichen Daten eingegeben werden.
Ist dies getan, haben die Cyberkriminellen die Zugangsdaten geklaut und können die Informationen zu kriminellen Zwecken einsetzen. Mit Hilfe der Website-Kontrolle kann verhindert werden, dass eine gefährliche Seite besucht wird. Auch Websites, die nicht vertrauenswürdige Software anbieten, sind erkennbar. Praktisch: Browser bieten anhand von Zertifikaten ebenfalls einen gewissen Schutz, allerdings ist ein gesundes Misstrauen immer noch das beste Hilfsmittel.
Auch Apple ist betroffen
Lange schienen Nutzer von Apple-Computern gegen Viren- und Malware-Attacken gefeit. Durch die gestiegene Beliebtheit und Verbreitung von iMac und Macbook sind Apple-Systeme mittlerweile interessanter für Angriffe geworden. Bislang sind nur wenige Viren und andere Malware bekannt, die Gefahr steigt aber stetig. Malware ähnelt stark einem Virus, ist jedoch nicht so zerstörerisch. So eine Software kann Kriminelle beim Verschicken von Spam, beim Angreifen von (Firmen-) Computern oder beim Durchgeben persönlicher Informationen, wie Kennwörter und Kreditkartendaten, unterstützen.
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