USB-Sticks
USB-Sticks
USB-Sticks gehören zu den USB-Massenspeichern. In diese Kategorie fallen alle Geräte, die über USB (Universal Serial Bus) kommunizieren sowie über einen integrierten Datenspeicher verfügen: externe Festplatten und Laufwerke, MP3-Player oder Digitalkameras mit eingebautem Speicher und USB-Sticks.
Das Wort "USB-Stick" scheint aus dem Englischen zu kommen, doch dort ist der Begriff als solcher nicht bekannt. Im englischen Sprachraum bezeichnet man das Speichermedium als "USB flash drive". USB-Sticks speichern Daten elektronisch auf einem Flash-Speicher, welcher sich in einem kompakten Gehäuse befindet.
Die ersten USB-Sticks verfügten nur über einige MB Speicherplatz. Mittlerweile gibt es schon Geräte, die mit einer Speicherkapazität von 256 GB ausgestattet sind. Die gängigen USB-Sticks entsprechen in ihrer maximalen Größe etwa einem Einweg-Feuerzeug. Viele Geräte sind jedoch kleiner und Platz sparender gebaut.
USB 2.0
Seit dem Jahr 2000 existiert der USB-Standard 2.0. Sie schließen Ihren USB-Stick an der dafür vorgesehenen Buchse an Ihrem Computer an. USB 2.0 ermöglicht die Datenübertragung mit einer Geschwindigkeit von bis zu 480 Mbps, was einer Übertragungsrate von 60 MB pro Sekunde entspricht. Allerdings findet ein Datentransfer mit dieser Geschwindigkeit nur in der Theorie statt. Auf Grund des relativ großen Protokoll-Overheads beläuft sich die Übertragungsrate in der Praxis auf etwa 30 bis 35 MB pro Sekunde. Meist übertragen Sie Daten vom oder auf den USB-Stick per "Copy and Paste" oder "Drag and Drop", oder Sie speichern sie nach dem Erstellen direkt auf dem Stick.
Kompatibilität zu USB 1.1
2.0-fähige USB-Sticks sind abwärtskompatibel, sodass sie auch an einer USB 1.1-Schnittstelle funktionieren. USB 1.1 gibt es seit 1998. Dieser Standard überträgt Daten wesentlich langsamer als USB 2.0, weshalb ein 2.0-USB-Stick an einer USB 1.1-Schnittsteller langsamer arbeitet. Die Transfergeschwindigkeit beträgt in solchen Fällen nicht mehr als 12 Mbps oder 1,5 MB pro Sekunde.
Anschließen am Computer
Den USB-Stift stecken Sie an der entsprechenden Schnittstelle Ihres Computers an. Betriebssysteme, die ab dem Jahr 2000 auf den Markt gekommen sind, erkennen USB-Sticks automatisch. Die Installation eines extra Treibers ist nicht notwendig. Ältere Betriebssysteme hingegen unterstützen den Anschluss eines USB-Sticks nicht ohne weiteres. Sie müssen einen entsprechenden Treiber installieren, um Ihr Gerät nutzen zu können.
Nachdem USB-Geräte nicht mit einer Verriegelung versehen sind, dürfen Sie sie jederzeit vom Computer entfernen. Allerdings kann es passieren, dass Sie Daten ohne jegliche Vorwarnung verlieren, falls Sie den Stick vom Rechner trennen, während der Datenübertragungsprozess im Gange ist. Um das zu verhindern, haben Sie die Möglichkeit, Ihrem Betriebssystem mitzuteilen, dass Sie den Stick entfernen möchten. Bei Windows geschieht dies beispielsweise über den "Hardware sicher entfernen"-Button in der Taskleiste am unteren Bildschirmrand. Ist der Datentransfer abgeschlossen, benachrichtigt Sie das System darüber, dass Sie den USB-Stick nun sicher vom Gerät trennen können.
USB-Sticks und die verschiedenen Betriebssysteme
Wenn Sie einen USB-Stick an einen Rechner mit dem Windows-Betriebssystem anschließen, wird dem externen Gerät automatisch der nächste freie Laufwerksbuchstabe zugeordnet. Im Menü Arbeitsplatz haben Sie nun die Möglichkeit, die Inhalte Ihres Sticks durch einen Doppelklick auf den Laufwerk-Buchstaben zu öffnen. Oftmals geht bereits direkt nach dem Einstecken ein Fenster auf, in dem Sie gefragt werden, wie Sie mit dem angeschlossenen Medium verfahren möchten.
Unter Windows Vista existiert die Funktion Readyboost. Sie speichert Bruchteile der Festplatte auf dem Stick zwischen. In der Fachsprache ist dieses Verfahren als "caching" bekannt. Dadurch umgeht Windows Vista die langen Zugriffszeiten, die sogenannten Latenzen, der Festplatte. Allerdings eignen sich nur schnelle USB-Sticks für diese Funktion. Sie werden bei kleinen und zufälligen Datenzugriffen aktiv. Ob dadurch tatsächlich ein Geschwindigkeitsvorteil entsteht, ist jedoch umstritten.
Windows 7 erkennt und installiert USB-Sticks in der Regel eigenständig und problemlos. Per Rechtsklick mit der Computermaus auf den angezeigten Laufwerksnamen lassen sich die mobilen Datenträger zudem auch ganz einfach wieder "auswerfen".
Wer mit Mac OS arbeitet, aktiviert seinen USB-Stick als "volume", also als Laufwerk. Indem Sie das USB-Stick-Symbol in den Papierkorb ziehen, melden Sie das Gerät wieder vom System ab.
Bei Linux erfolgt die Verwaltung des USB-Geräts durch das Kernelmodul usb-storage. Es wird in das SCSI-Subsytem eingebunden und taucht dort als SCSI-Device auf.
Risiken
Viele Unternehmen verbieten den Einsatz von USB-Stiften: einerseits weil damit sensible Daten nach draußen geschleust werden können - andererseits, weil sich Viren, Würmer und andere Schadsoftware auf den Speichergeräten befinden können, die mit dem Anschluss an einen Firmenrechner die Möglichkeit haben, auf das System überzugreifen.
Zu Datenverlust kann es nicht nur durch das unsachgemäße Entfernen eines Sticks vom Rechner kommen, sondern auch durch falsche Größenangaben seitens des Herstellers. Einige wenige USB-Sticks sind mit manipulierten Controllerchips ausgestattet, welche dem Betriebssystem falsche Größenangaben übermitteln. In solchen Fällen ist die Speicherkapazität in der Realität geringer als auf der Verpackung angegeben. Da eventuell nicht alle zu speichernden Daten auf dem Stick Platz haben, kann es zu Verlusten führen.
Die neue Generation: USB 3.0
Ende 2008 wurde der neue Standard USB 3.0 vorgestellt. Damit werden Datenraten von fünf GB pro Sekunde erreicht, was USB 3.0 etwa zehnmal so schnell wie den Vorgänger macht. Für die neue Daten-Hochgeschwindigkeit sind in den Steckern allerdings fünf weitere Kontakte erforderlich, in den Kabeln kommen zu den vorhandenen vier Kupferadern vier weitere. So kann über die USB 3.0-Schnittstelle in beide Richtungen mit voller Bandbreite gesendet und empfangen werden, selbst die bislang geltende Beschränkung auf fünf Meter entfällt. Zudem ist USB 3.0 abwärtskompatibel zur Version 2.0, wenn auch kaum zur Version 1.0.
Besondere Formen von USB-Sticks
Einige USB-Sticks sind inzwischen in Kombination mit anderen Funktionen erhältlich. So existieren USB-Sticks, die in einer Uhr oder einem Taschenmesser integriert sind. Es gibt sie mit eingebautem MP3-Player, Diktiergerät, Radio oder einer Digitalkamera. Die deutsche Punkband WIZO nutzte USB-Sticks, um ihre Stick-EP exklusiv auf diesem Medium zu publizieren.