Zeichentrickfilm
Zeichentrickfilme erwecken Cartoons zum Leben. Moderne Animationsfilme perfektionieren die gezeichnete Illusion.
Ein Zeichentrickfilm ist...
Jeder kennt Mickey Mouse, Donald Duck, den gutmütigen Bären Balu aus dem Dschungelbuch, die Simpsons, Shrek…die Liste der allseits bekannten und beliebten Zeichentrick-und Animationsfilm-Figuren ließe sich noch viel weiter fortsetzen. Ein Zeichentrickfilm erweckt die gezeichneten Cartoon- und Comichelden mit Filmtechniken und Computeranimationen zum Leben. Die ersten Zeichentrickfilme entstanden schon 1910, damals noch eher als Kunstform, bis schließlich 1928 der berühmte Walt Disney mit "Steamboat Willie" dem Publikum erstmals seine Mickey Mouse präsentierte. Heute perfektionieren moderne Animationsfilme die gezeichnete Illusion immer mehr mit aufwändigen Computertechniken.
Die Zeichentrickfilm-Produktion
Zeichentrickfilme haben mit dem Spielfilm lediglich das Drehbuch und zum Teil den Ton gemeinsam. Die Darsteller werden gezeichnet und Schauspieler verleihen ihnen die Stimmen. Die Musik wird ebenfalls eingespielt. Ansonsten unterscheidet sich der Zeichentrickfilm in der Produktion aber deutlich vom Spielfilm. Beim klassischen Herstellungsverfahren gibt zunächst ein grobes Storyboard den Umfang der zu erstellenden Szenen und Zeichnungen vor. Zur Planung werden die Dialoge erst vom Trickteam und später von Schauspielern gesprochen. Die einzelnen Figuren werden in der Regel von ganzen Zeichen-Teams gezeichnet. Ein Zeichentrickfilm kann aus über einer halben Million Zeichnungen bestehen. Für jede Sekunde Film sind bis zu 24 Einzelbilder erforderlich, zusätzlich werden diverse Vorder- und Hintergrundzeichnungen benötigt. Die Bewegung von Zeichentrickfiguren entsteht durch eine schnelle, gefilmte Abfolge von Einzelbildern, ähnlich wie beim bekannten "Daumenkino".
In der Frühphase des Zeichentrickfilms wurden die Zeichnungen noch direkt auf den Film gezeichnet, später legte man die einzelnen Blätter mit den Zeichnungen unter die Kamera und nahm sie nach und nach auf. Etwa ab 1920 wurden die Zeichnungen auf Folien ("Cels") übertragen, was es ermöglichte, die Animation mit aufwändigen Hintergründen zu kombinieren. 1928 kam der Ton hinzu, ab 1930 die Farbe. 1933 entwickelte der Erfinder und Zeichner Ub Iwerks, der bis 1930 für Disney gearbeitet hatte, die Multiplan-Kamera, mit der flache Hintergrundelemente auf verschiedenen Ebenen unabhängig voneinander bewegt werden konnten und so einen räumlicheren Eindruck erzeugten. Die Trickkamera befindet sich dabei in sechs bis zehn Metern Höhe über mehreren Glasplatten als Ebenen in Abständen für die Zeichnungen. So konnten Vorder-, Mittel- und Hintergründe mit realitätsnahen Schärfe- und Unschärfeebenen gefilmt werden.
Schon zu Beginn der 70er Jahre berechnete der Computer erforderliche Kamerafahrten und in den 1990er Jahren ersetzte das Einscannen das frühere Kopieren der Zeichnungen. Das früher von Spezialisten aufwändig per Hand vorgenommene Kolorieren fand schließlich am Computer statt.
Animationsfilme
Moderne Zeichentrick- oder Animationsfilme erstellen die dreidimensionalen Figuren und Objekte komplett am Computer. Die aufwändigen Animationen der Pixar Studios beispielsweise lassen die Charaktere fast schon lebensecht wirken - das Haar am blauen Monster von "Monster AG" ist so realistisch dargestellt, dass man es streicheln möchte. Mittlerweile sind auch dreidimensionale Zeichentrickfilme im Kino zu sehen.
Anime-Filme
Als besondere Untergattung des Zeichentrick-Genres haben sich die japanischen Animationsfilme etabliert. Sie sind durch einen besonderen Zeichenstil geprägt und richten sich im Vergleich zum eher kindgerechten Zeichentrickfilm oft an ein erwachsenes Publikum. Anime-Filme bedienen dabei sämtliche Genres - Science-Fiction und Horror ebenso wie Erotik und Fantasy.