Antrieb beim Plattenspieler
Ohne Antrieb keine Musik - unterschiedliche Techniken bringen den Plattenteller zum Drehen.
Antrieb beim Plattenspieler
Bei Plattenspielern gibt es verschiedene Antriebsarten, die den Plattenteller zum Drehen bringen. Unterschieden werden Direktantrieb, Riemenantrieb und Reibantrieb. Damit die Nadel des Plattenspielers die Rillen der Schallplatte abtasten kann, muss sich der Teller, auf dem der Tonträger liegt, drehen.
Wichtige Kriterien für die Entwicklung der verschiedenen Antriebsarten sind das schnelle Anlaufen des Plattentellers, eine möglichst geringe Übertragung von durch den Motor verursachten Vibrationen auf den Plattenteller sowie eine möglichst genaue Regulierung der Drehzahl des Plattentellers.
Antriebsarten
Im Falle eines Direktantriebs wirken die Elektromagnete des Motors direkt auf den Plattenteller, während beim Riemenantrieb ein Gummiriemen die Drehung der Motorachse auf den Plattenteller überträgt. Beim Reibradantrieb treibt der Motor ein Gummirad an, welches wiederum für die Drehung des Plattentellers sorgt.
Direktantrieb
Beim Direktantrieb unterscheidet man zwischen Geräten, deren Plattenteller Teil des Motors ist, und Geräten, bei denen die Achse des Plattentellers auch die Achse des Motors darstellt. Läuft der Antriebsmotors schneller, überträgt sich die Geschwindigkeit direkt auf die Drehzahl des Plattentellers. Als Direktantrieb bezeichnet man auch eine Technik, bei der die Drehungen des Motors per Zahnrat auf die Achse des Plattentellers übertragen wird. Insgesamt gibt es also drei leicht unterschiedliche Variationen des Direktantriebs.
Sehr häufig sind Plattenspieler mit Direktantrieb in der DJ-Szene zu finden. Ihr Vorteil besteht darin, dass sie die Hochlaufzeit des Geräts sehr gering halten. Die Vibrationen, die sich während des Betriebs vom Motor auf den Plattenteller übertragen, sind vor allem bei hochwertigen Geräten minimal.
Riemenantrieb
Ein Gummiriemen überträgt die Drehung der Motorachse auf den Plattenteller - daher der Name Riemenantrieb. Die entstehenden Vibrationen können sehr stark reduziert werden, da der Motor nicht direkt mit dem Plattenteller verbunden ist. Auf Grund dieses Vorteils kommt der Riemenantrieb bei relativ vielen Modellen zum Einsatz.
Um die Drehzahl des Plattentellers zu beeinflussen, kann entweder die Motordrehzahl geändert werden, oder es kommen verschiedene Übersetzungen zwischen der Motorachse und dem Plattenteller zum Zuge. Letztere Methode bedient sich unterschiedlich großer Laufscheiben auf der Motorachse. Um die Drehgeschwindigkeit des Plattentellers zu ändern, muss ein Umhängen des Antriebsriemens von einer Scheibe auf die andere erfolgen. Einige Geräte nehmen das Umhängen automatisch vor.
Das Ruckeln des Plattentellers hält sich bei Geräten mit Riemenantrieb in Grenzen, ist aber teilweise doch spür- und somit hörbar. Je schwerer ein Plattenteller ist, desto einfacher sind Störungen durch Vibrationen zu vermeiden. Dafür sorgt die Masseträgheit.
Reibradantrieb
Mittels eines Gummirades erfolgt die Übertragung der Drehung des Motors auf den Plattenteller beim Reibradantrieb. Der Motor bringt das Reibrad zum Laufen. Das Reibrad wiederum aktiviert die Bewegung des Plattentellers. Der Vorteil in dieser Technik besteht in einem schnellen Hochdrehen des Plattentellers. Da die Verbindung zwischen Motorachse und Plattenteller jedoch relativ starr ist, werden Vibrationen leichter übertragen. Es kann zum Ruckeln des Tellers kommen.
Unterschiedliche Übersetzungen zwischen Motorachse und Reibrad ermöglichen das Einstellen der Plattentellerdrehzahl. Nur noch wenige Hersteller setzen heutzutage die Reibradantriebstechnik ein.