Belichtungsprogramme
Belichtungsprogramme übernehmen in vielen Fällen die Belichtung automatisch.
Ein Belichtungsprogramm ist…
Belichtungsprogramme bezeichnen (automatische) Belichtungseinstellungen in Abhängigkeit des gewünschten Motivs. Fotokameras haben typischerweise Programme für Landschaftsaufnahmen, Sportaufnahmen (schnelle Bewegung) oder Portraitaufnahmen. Darüber hinaus können je nach Kameramodell und Hersteller weitere Belichtungsprogramme zur Verfügung stehen.
Geschichtlicher Hintergrund
Bereits seit den 1980er Jahren gibt es verschiedene Belichtungsmodi. Zeit-, Blenden- und Vollautomatik gehören zu den ältesten Programmen, die es für Kameras gibt. Je weiter die Technik voranschreitet, desto mehr Funktionen existieren für die Geräte. Ein Wahlrad an der Kamera sorgt für einfache Bedienbarkeit.
So funktioniert es
Ausschlaggebend für die richtige Belichtung ist neben dem ISO-Wert oder die ISO-Empfindlichkeit und der Blende auch die Belichtungszeit. Diese Faktoren wählt die Kamera in der Regel automatisch, nachdem sie die Lichtverhältnisse im zu fotografierenden Bereich gemessen hat.
Verschiedene Belichtungsprogramme
Normal- und Vollautomatikprogramme funktionieren komplett automatisch. Hier reicht das Betätigen des Auslösers, damit die Kamera alle Werte selbst einstellt. Kreativprogramme sind zur Hälfte automatisch, zu anderen Hälfte manuell bedienbar. Mindestens eine Einstellung muss bei Kreativprogrammen händisch vorgenommen werden.
Normalprogramme
Zu den Normalprogrammen zählen neben dem Sport-, Nacht- und Portraitprogramm auch das Landschafts- und das Nahaufnahmeprogramm sowie, Partyprogramme, Schnappschussprogramme, „Schöne-Haut“-Programme, Programme extra für Babyfotos, für Aufnahmen im Schnee und am Strand sowie viele weitere.
Sportprogramm
Das Sportprogramm arbeitet mit möglichst kurzen Belichtungszeiten. Dadurch wird sichergestellt, dass potenziellen Unschärfen durch schnelle Bewegungen vorgebeugt wird. Die Blende bei Sportprogrammen ist verhältnismäßig groß. Damit wird die kurze Belichtungszeit ausgeglichen. Das Bild wird nicht zu dunkel. In einigen Fällen erhöht die Kamera auch den ISO-Wert automatisch.
Nachtprogramm
Bei Nachtaufnahmen ist die richtige Belichtung besonders wichtig, da das vorhandene Licht selten ausreicht, um das Motiv im gewünschten Umfang auszuleuchten. Das Nachtprogramm, welches ebenfalls zu den Normalprogrammen zählt, bedient sich daher hoher ISO-Werte sowie einer offenen Blende. Häufig sind die Verschlusszeit ebenfalls lang. Es besteht die Gefahr, dass durch diese Einstellungen das Bild verwackelt. Die Kameraautomatik schaltet daher gegebenenfalls den Bildstabilisator ein. Eine andere Möglichkeit, möglichst scharfe Bilder zu erzeugen, ist die Verwendung eines Stativs.
Portraitprogramm
Beim Portraitprogramm, einem weiteren Normalprogramm, ist die Blende geöffnet. Dies ist von Vorteil, da die zu fotografierende Person im Vordergrund scharf, der Hintergrund jedoch unscharf abgebildet werden soll. Die Verschlusszeiten beim Portraitprogramm sind kurz, die ISO-Werte meistens gering, damit das Motiv nicht überbelichtet wird.
Vollautomatik
Vollautomatik übernimmt - wie der Name schon sagt - sämtliche Einstellungen automatisch. Das hat den Vorteil, dass der Fotograf keine eigenen Einstellungen tätigen muss. Die Ergebnisse sind aber häufig nicht optimal. Oft macht es Sinn, die Belichtungskorrektur nicht komplett einem Programm zu überlassen, sondern manuell zu wählen.
Bei der Vollautomatik berechnet die Kamera sowohl die Belichtung als auch die Brennweite und die Motiventfernung. Die vorgeschlagene Belichtungszeit ist relativ gering, da bei den Berechnungen davon ausgegangen wird, dass die Kamera sich nicht auf einem Stativ, sondern in der Hand des Fotografen befindet. Verwacklungen soll damit vorgebeugt werden. Eine möglichst geschlossene Blende soll zu guter Schärfentiefe führen. Bildrauschen ist manchmal nicht zu vermeiden, wenn die Vollautomatik hohe ISO-Werte bei schwachen Lichtverhältnissen einstellt.
Kreativprogramme
Zu den Kreativprogrammen zählt unter anderem die Programmautomatik. Während bei der Vollautomatik auch der Blitz automatisch aktiviert wird, ist dies bei der Programmautomatik nicht der Fall. Ansonsten ähneln sich diese beiden Programmtypen stark.
Bei der Zeitautomatik stellt der Fotograf die Blende manuell ein. Die Belichtungszeit wählt das Programm automatisch. Dieses Vorgehen ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Fotograf die Schärfentiefe selbst wählen will.
Wählt der Benutzer der Kamera die Belichtungszeit händisch, während die Kamera die entsprechende Blende einstellt, spricht man von Blendenautomatik.
Auch die komplett manuell durchgeführten Einstellungen zählen zu den Kreativprogrammen. Hierbei überlässt der Fotograf nichts der Kamera, sondern wählt die gewünschten Einstellungen selbst.