Bildstabilisator
Bildstabilisatoren gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Sie alle haben die Eigenschaft gemeinsam, verwackelten Bildern vorzubeugen.
Ein Bildstabilisator ist…
Der Bildstabilisator ist eine Funktion von Video- und Fotokameras, die das Verwackeln von Aufnahmen verhindert. Er ermöglicht ruhige, flimmerfreie und scharfe Bilder. Elektronische Bildstabilisatoren arbeiten dem Verwackeln durch Rechenvorgänge entgegen, optische Systeme gleichen eine unruhige Kameraführung durch entsprechende Linsenverschiebungen aus, während mechanische Bildstabilisatoren direkt am Bildsensor ansetzen.
Verwackeln vorbeugen
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, unscharfen Bildern, erzeugt durch Verwackeln, vorzubeugen. Vor allem bei langen Brennweiten sowie schlechten Lichtverhältnissen sind Verwacklungen ein potenzielles Problem. Freihandaufnahmen ohne Stativ verstärken die Unschärfe obendrein. Um durch unruhige Kameraführung entstehende Unschärfen zu vermeiden, gibt es folgende Methoden:
- Verwendung einer höheren ISO-Zahl: Der Nachteil hierbei ist das verstärkte Bildrauschen.
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Weit geöffnete Blende (kleine Blendenzahl): Dadurch wird die Tiefenschärfe jedoch kleiner.
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Fotografieren mit Blitzlicht oder Scheinwerferlicht: Zusätzliches Zubehör muss mitgeführt werden.
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Verwendung eines Stativs: Auch hier benötigt der Fotograf eine erweiterte Ausrüstung.
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Einsatz eines Bildstabilisators
Vorteile eines Bildstabilisators
Ein Bildstabilisator wirkt sich positiv auf die Freihandfotografie aus. Er ermöglicht längere Verschlusszeiten sowie eine bessere Brennweite des Objektivs – vorausgesetzt, das zu fotografierende Motiv bewegt sich nicht. Weniger Einfluss hat die Bildstabilisierung auf Bewegungsunschärfen, wie sie etwa bei der Sport- und Konzertfotografie auftreten. Dort nützt nur eine geringere Belichtungszeit, um Verwacklungen zu umgehen.
Funktionsweise
Bereits seit den 1990er Jahren entwickeln Kamera- und Objektivhersteller immer bessere Bildstabilisatoren. Zu unterscheiden ist zwischen optischen, mechanischen und elektronischen Bildstabilisatoren. Alle drei haben Vor- und Nachteile.
Optischer Bildstabilisator
Optisch funktionierende Systeme basieren auf der Verschiebung der Linsen im Objektiv. Sensoren messen Bewegungsrichtung und –geschwindigkeit der Kamera, während ein Mikroprozessor die nötige Korrekturbewegung errechnet.
Mechanischer Bildstabilisator
Beim mechanischen Bildstabilisator ist der Bildsensor beweglich. Durch Ausgleichsbewegungen erzeugt er ein scharfes Bild, nachdem Sensoren die passenden Einstellungen errechnet haben.
Elektronischer Bildstabilisator
Der elektronische Bildstabilisator funktioniert, indem die Kameraelektronik automatisch eine höhere Lichtempfindlichkeit sowie eine kurze Verschlusszeit einstellt. Während des Fotografierens bearbeitet die Elektronik die Fotos im Bildprozessor nach.
Der geeignete Bildstabilisator
Sowohl der optische als auch der mechanische Bildstabilisator sorgen für schärfere Bilder. Der elektronische Stabilisator wurde für denselben Zweck entwickelt. Vor allem bei Spiegelreflexkameras mit austauschbaren Objektiven ist jedoch der mechanische Bildstabilisator von Vorteil. Er steht, da er im Gerät eingebaut ist, für alle Objektive zur Verfügung. Zu bedenken gilt jedoch, dass nur diejenigen Stabilisatoren, die direkt ins Objektiv integriert sind, also die optischen Bildstabilisatoren, dafür sorgen, dass der Fotograf bereits während der Motivsuche im elektronischen Sucher sowie auf dem Monitor ein stabilisiertes Bild sehen kann. Der elektronische Bildstabilisator hat den Nachteil, dass er ein erhöhtes Bildrauschen sowie Artefakte im Foto produzieren kann. Im Vergleich zu optischen oder mechanischen Stabilisatoren arbeitet er nicht so effektiv.