ISO-Empfindlichkeit
Der ISO-Wert bestimmt die Lichtempfindlichkeit beim Fotografieren. Für die Bildqualität ist der eingebaute Bildsensor maßgebend.
ISO-Empfindlichkeit ist...
Bevor Digitalkameras allgemein verfügbar und bezahlbar wurden, musste man noch für jede Foto-Situation den passenden Film mit der richtigen ISO-Empfindlichkeit auswählen: Ein hoher ISO-Wert war ideal für Nachtaufnahmen, ein niedriger gut geeignet für Urlaubsfotos in der direkten Sonne. Die ISO-Empfindlichkeit gibt nämlich die Lichtempfindlichkeit an - früher die des Films, heute die des in der Digitalkamera verwendeten Bildsensors.
Dabei ist ein hoher ISO-Wert nicht unbedingt von Vorteil: Eine sehr hohe ISO-Empfindlichkeit erzeugt in der Regel bei analogen Filmen eine grobe Körnung, bei modernen Digitalkameras ein größeres Bildrauschen. Ein niedriger ISO-Wert ermöglicht entsprechend rauschärmere Fotos.
Für gute Aufnahmen spielen auch die verwendete Blende sowie die richtige Verschlusszeit eine Rolle - Einstellungen, die digitale Kompaktkameras meistens ganz automatisch vornehmen, die aber in der Profi-Fotografie zu beachten sind.
ISO - die internationale Norm
Die Abkürzung ISO steht für "International Organisation for Standardisation", also die internationale Organisation für Normung. Über 150 Länder sind in der Organisation vertreten, die 1947 gegründet wurde, um weltweit geltende technische Normen zu schaffen. Der umgangssprachliche ISO-Wert leitet sich tatsächlich von der ISO-Norm 5800 für Lichtempfindlichkeit ab.
Die ISO-Empfindlichkeit und ihre Bedeutung beim Fotografieren
Mit dem ISO-Wert verdoppelt sich auch die Lichtempfindlichkeit: ISO 100 ist also doppelt so lichtempfindlich wie ISO 50. Üblicherweise verwendete ISO-Werte reichen von 50 bis 1600.
Beim Fotografieren hat eine Erhöhung der ISO-Empfindlichkeit um beispielsweise eine Stufe den gleichen Effekt wie eine längere Verschlusszeit. So kann aber in kürzerer Zeit die gleiche Menge Licht aufgenommen werden - ideal beispielsweise für Sportfotos mit schnellen Bewegungen bei relativ wenig Licht.
Verwendet man wiederum einen hohen ISO-Wert mit einer größeren Blende, entstehen Fotos mit mehr Schärfentiefe.
Bei Fotos im Dunkeln kommt es auf den Bildsensor an
Insbesondere Fotoaufnahmen bei geringem Licht zeigen schnell, wie gut die eigene Digitalkamera wirklich ist. Das wenige Licht muss hier relativ lange eingefangen werden, was eine lange Verschlusszeit erfordert, die allerdings das Risiko eines verwackelten Bildes birgt.
Idealerweise würde man jetzt die ISO-Empfindlichkeit erhöhen – bei analogen Kameras durch die Wahl des richtigen Films mit dem damit verbundenen ISO-Wert kein Problem.
Bei digitalen Kameras bleibt der ISO-Wert des eingebauten Bildsensors aber theoretisch gleich, das Bild, das der Sensor aufzeichnet, wird nur digital verstärkt und mit ihm auch die Störung. Das sogenannte Bildrauschen entsteht.
Die Intensität des Bildrauschens wird dabei von der Baugröße und der Bauart (CCD oder CMOS) des Bildsensors bestimmt. Kleinere Sensoren rauschen stärker als größere Sensoren mit gleicher Auflösung (Megapixel), weshalb digitale Spiegelreflexkameras in der Regel ein geringeres Bildrauschen aufweisen als digitale Kompaktkameras. Der Grund: Auf der kleineren Sensorfläche der digitalen Kompaktkamera ist es vergleichsweise schwieriger, die einzelnen Megapixel mit ausreichend Licht zu versorgen, weshalb das schwache Signal vom Bildsensor entsprechend verstärkt wird – und mit ihm das Bildrauschen.