Beamer
Ein Beamer ist…
Mittels Beamer lassen sich Bilder oder Videos auf eine Leinwand oder eine andere ebene Fläche projizieren. Alle gängigen Beamer-Typen benötigen zur Anzeige eines Bildes eine Bildquelle, Bildverarbeitung, Lichtquelle und ein Objektiv.
Abhängig von der Stärke der Lichtquelle können Beamer entweder in abgedunkelten Räumen oder auch bei Tageslicht (so genannte Tageslicht-Beamer) verwendet werden. Wenn Sie einen Tageslicht-tauglichen Beamer einsetzen möchten, achten Sie darauf, dass kein direktes Sonnenlicht auf das projizierte Bild fällt.
Neben Beamern mit Standardauflösung werden mittlerweile auch Full HD-Beamer mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixel angeboten.
Beamer-Typen
Je nach Bauart und Technik wird zwischen mehreren Beamer-Typen unterschieden. Die zurzeit gängigsten Beamer sind LCD-Beamer, DLP-Beamer und LED-Beamer.
LCD-Beamer
Die Funktionsweise von LCD-Beamern ähnelt klassischen Dia-Projektoren. Statt einem Dia kommen hierbei allerdings kleine, transparente Flüssigkristallelemente zum Einsatz. Aktuelle LCD-Beamer verwenden drei LCD-Elemente - und zwar für jede Grundfarbe ein eigenes. Die Projektion wird über ein speziell angeordnetes Projektionssystem zu einem Bild zusammengefügt. In jedem Bildpunkt (Pixel) kann somit jede Farbe erzeugt werden. LCD-Beamer mit nur einem LCD-Element stellen die drei Grundfarben nebeneinander dar, wodurch ein gröberer Bildeindruck entsteht.
Vorteile
Für einen LCD-Beamer spricht zunächst der Anschaffungspreis, da die meisten Geräte schon relativ günstig zu haben sind. Zudem sind sie meist klein und leicht, was einen mobilen Einsatz ermöglicht.
Durch die scharfe Abgrenzung der einzelnen Bildpunkte erreichen LCD-Beamer besonders bei Texten und Grafiken eine sehr gute Lesbarkeit. Ein weiterer Pluspunkt ist die wesentlich bessere Farbintensität verglichen mit DLP-Projektoren derselben Klasse.
Nachteile
Technikbedingt weisen LCD-Beamer eine scharf abgezeichnete Pixelstruktur auf, die als störend empfunden werden kann. Bei modernen HD-Beamern tritt dieser Effekt allerdings nur mehr in abgeschwächter Form auf.
Bei LCD-Beamern ist eine fest vorgegebene Auflösung des Eingangssignals für ein optimales Ergebnis erforderlich. Eine Skalierung im Nachhinein kann sich qualitätsmindernd auswirken.
Mitunter kann bei LCD-Beamern der so genannte "LCD-Memory-Effekt" auftreten. Dies geschieht, wenn Stellen des LCDs zu lange mit zu hellen Bildern angeregt werden und diese Stellen folglich langsam permanent dunkel werden. Logos von Fernsehsendern können sich zum Beispiel dauerhaft einbrennen. Mittlerweile sind die meisten Fernsehsender jedoch dazu übergegangen, ihr Logo regelmäßig farblich zu ändern und räumlich etwas zu versetzen, um dem "Einbrenn-Effekt" vorzubeugen. Der Zuschauer bemerkt die Veränderungen nicht, da sie minimal gehalten werden.
Durch die hohe Lichtintensität können die Farbstoffe des LCDs verblassen. Auch die Lichtleistung der Lampe lässt mit der Zeit nach.
DLP-Beamer
Bei DLP-Beamern wird das projizierte Bild mit einem "Digital Micromirror Device" (DMD) erzeugt. Auf dem DMD-Chip befindet sich für jeden einzelnen Bildpunkt ein winziger, elektronisch kippbarer Spiegel, der das Licht in Richtung Objektiv leitet oder ablenkt. Zur Darstellung von Helligkeitsabstufungen kippen die DMD-Spiegel bis zu 5.000 Mal in der Sekunde.
Damit der DLP-Beamer Farbbilder erzeugen kann, verwenden die meisten Geräte ein schnell rotierendes Farbrad, wodurch der DMD-Chip nacheinander die drei Grundfarben projiziert.
Vorteile
DLP-Beamer weisen eine weniger stark ausgeprägte Pixel-Struktur als LCD-Beamer auf und bieten durch das tiefere Schwarz einen höheren Kontrastwert. Auch ein permanentes "Einbrennen" des Bildes ist nicht möglich.
Durch die sehr hohe Geschwindigkeit der DMD-Technik kommt es bei DLP-Beamern zu keinem Nachziehen des Bildes. Somit ist dieser Beamer-Typ auch für 3D-Projektionen gut geeignet.
Das in sich geschlossene Optik-Element macht den DLP-Beamer weniger staubempfindlich als LCD-Beamer.
Nachteile
Da gängige DLP-Beamer zur Erzeugung des Farbbildes ein Farbrad einsetzen, kann es zu unerwünschten Farbeffekten (Regenbogeneffekte) kommen, wenn das Farbrad keine hohe Umdrehungsgeschwindigkeit hat. Auch in Bezug auf die Farbtreue sind Schwierigkeiten bei der Darstellung von sattem Grün sowie Rot- und Orange-Farbtönen möglich.
Für eine optimale Bilddarstellung sollte auch bei DLP-Beamern die Auflösung des Eingangssignals der Auflösung des Beamers entsprechen.
Sowohl das Farbrad als auch der Lüfter geben Geräusche von sich, was zu einer Beeinträchtigung des Sehvergnügens führen kann. Nach einiger Zeit nimmt auch die Lichtleistung der Lampe ab.
LED-Beamer
LED-Beamer gehören zur Gruppe der DLP-Projektoren. Als Lichtquelle kommen hierbei LEDs zum Einsatz.
Vorteile
Da LEDs eine höhere Energieeffizienz als herkömmliche Projektorlampen besitzen, wird weniger Energie in Wärme umgesetzt. Der dadurch entstehende geringere Kühlbedarf ermöglicht kleinere Gehäuse und erzeugt weniger Lüftergeräusche. Da LEDs die zur Darstellung des Bildes notwendigen Farben selbst erzeugen, ist außerdem die Verwendung eines Farbrades überflüssig. Dies senkt wiederum den Geräuschpegel des Beamers.
Ein weiterer Vorteil ist die Lebensdauer von LEDs, die mit über 20.000 Stunden weit über herkömmlichen Projektorlampen (ca. 4.000 Stunden) liegt. Durch den geringeren Energiebedarf ist es möglich, Beamer dieser Art mittels Akku zu betreiben.
Nachteile
Im Gegensatz zu Projektorlampen ist die Lichtleistung von LEDs teilweise erheblich geringer. Infolge erzielen LED-Beamer nur in völlig abgedunkelten Räumen optimale Ergebnisse. Wie Projektorlampen verlieren auch LEDs nach einiger Zeit Lichtleistung. Durch die kompakte Bauweise ist ein LED-Wechsel aber nicht so einfach möglich. Viele günstige LED-Projektoren können außerdem nur eine geringe Auflösung (800x600 Pixel) darstellen.
Technische Merkmale
Die technischen Merkmale von Beamern wirken sich direkt auf die Einsatzmöglichkeiten aus. Insbesondere die Leuchtstärke der verwendeten Lampe im Beamer und der Kontrastwert sollten beim Erwerb eines Beamers berücksichtigt werden.
Helligkeit
Ein entscheidendes Kriterium bei der Nutzung von Beamern ist die Leuchtstärke, beziehungsweise Helligkeit, die die Lampe durch die Linse liefert. Die Leuchtstärke wird in Lumen (lateinisch "Licht") angegeben. Bei handelsüblichen Beamern liegt die Leuchtstärke zwischen 900 und 4.700 Lumen. Um einen Beamer auch bei Tageslicht nutzen zu können, muss der Lumen-Wert entsprechend hoch sein.
Kontrastwert
Der Kontrastwert gibt das Verhältnis zwischen dem hellsten Weiß und dem tiefsten Schwarz an. Ein hoher Kontrastwert sorgt dafür, dass die Bilder wirklichkeitsgetreu dargestellt werden und das Schwarz authentisch wiedergegeben wird. Bei einem niedrigen Kontrastwert erscheint Schwarz eher grau und die Farben wirken matter.
Anschlüsse
Damit ein Beamer ein Bild ausgeben kann, muss er über einen Anschluss mit einer Signalquelle, zum Beispiel Blu-ray-Player, SAT-Receiver oder Spielkonsole, verbunden sein. Die unterschiedlichen Anschlussarten wirken sich auch auf die Qualität des projizierten Bildes aus.
Moderne Beamer verfügen neben analogen Anschlüssen wie Component Video, Scart, Composite Video oder VGA teilweise auch über digitale Anschlüsse wie etwa HDMI. HDMI bietet die momentan beste Übertragungstechnik für Bild- und Tonsignale.