Blendenzahl
Die Blendenzahl ist…
Ein anderes Wort für "Blendenzahl" ist "Lichtstärke". Auch die Abkürzung "Blende" ist häufig zu finden, was allerdings nicht ganz korrekt ist. Die Blendenzahl beschreibt das Verhältnis vom Durchmesser der Objektivöffnung zur Brennweite. Sie ist meist am Rand des Objektivs angegeben und informiert den Nutzer über die Lichtmenge, die während des Fotografierens auf den CCD-Sensor bei einer Digitalkamera beziehungsweise den Film bei einer analogen Kamera fällt.
Je größer die Blendenzahl ist, desto weniger weit können Sie die Blende öffnen. Umgekehrt bedeutet eine kleinere Blendenzahl eine größere Objektivöffnung. Die Größe der Blendenöffnung lässt sich über die im Objektiv integrierte Blende regulieren.
Blendenreihe
Die Angabe der international normierten Blendenzahlen erfolgt als Blendenreihe. Sie lautet:
1 - 1,4 - 2 - 2,8 - 4 - 5,6 - 8 - 11 - 16 - 22 - 32 und so weiter.
Wenn man die Öffnung des Objektivs halbiert, fällt nur noch ein Viertel der ursprünglichen Lichtmenge auf den CCD-Sensor beziehungsweise den zu belichtenden Film. Gleiches gilt bei der Verdopplung der Brennweite. Daraus ergibt sich die Logik der Zahlen in der Blendenreihe. Die Zahl bis zum übernächsten Wert verdoppelt sich jeweils, während sich die Zahl bis zum nächsten Wert um den Faktor √2 erhöht.
Einfacher zu merken ist, dass der erste Wert in der Blendenreihe Eins ist, der zweite ist gerundet die Wurzel aus Zwei, nämlich 1,4. Alle anderen Zahlen errechnen sich aus der Verdopplung ihres jeweiligen Vor-Vorgängers.
In der fotografischen Praxis gibt es nicht nur die normierten Blendenzahlen, sondern eine Vielzahl an Zwischenwerten.
Die Formel
Die Formel für das Verhältnis der Objektivöffnung zur Brennweite lautet: k=f/d. "k" bezeichnet dabei die Blendenzahl, während "f" für die Brennweite des Objektivs und "d" für den wirksamen Durchmesser der Blende, also der Objektivöffnung, steht. Anders dargestellt ergibt sich: d:f = 1:k. Daraus folgt die Schreibweise der Lichtstärke als Bruchzahl - beispielsweise 1:4 (sprich: "eins zu vier").
Eine weitere Möglichkeit, die Blendenzahl anzugeben, besteht in der Schreibweise als "f-Wert". "f" steht in diesem Fall für "focal length" und heißt übersetzt "Fokaldistanz". Gemeint ist damit die Distanz zum Brennpunkt. Die Lichtstärke 1:4 sieht in letzterer Darstellungsweise folgendermaßen aus: f/4.
Typische Blendenzahlen
Typischerweise verfügen Normalobjektive, die in der Regel eine Brennweite von rund 50 mm haben, über Blendenzahlen zwischen 1:1,4 und 1:2,8.
Die Brennweite von Weitwinkel-Objektiven bewegt sich in dem Bereich von etwa 35 mm und weniger. Die Blendenzahlen solcher Objektive sind ähnlich wie bei Normalobjektiven.
Teleobjektive haben Brennweiten zwischen 85 und mehreren Hundert Millimeter. Ihre Blendenzahlen liegen normalerweise zwischen 1:2,8 und 1:8. Derartige Blendenzahlen begünstigen geringere Objektivöffnungen und somit auch relativ kleine und leichte Objektive.
Objektive für Kleinbild-Kameras weisen Blendenzahlen von 1:1,4 und 1:5,6 bis hin zu 1:32 auf, während die Blendenzahlen bei solchen Kameraobjektiven, die sich für größere Bildformate eignen, bei 1:4,5 oder 1:5,6 beginnen und bis zu 1:90 gehen können.
Berechnung der Blendenzahl
Anhand der Formel k=f/d soll nun exemplarisch die Lichtstärke für ein Objektiv mit einer Festbrennweite von 50 mm und ein Zoomobjektiv, das auf 50 mm Brennweite eingestellt ist, errechnet werden.
Angenommen, die Objektivöffnung bei der Festbrennweite beträgt 28 mm und die des Zoomobjektivs 9 mm, so ergibt sich folgende Berechnung der Blendenzahl:
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für die Festbrennweite: k = 50 mm/28 mm = 1,8
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für das Zoomobjektiv: k = 50 mm/9 mm = 5,6