Ad-hoc-Netzwerk
Ad-hoc-Netzwerke ermöglichen den mobilen Datentransfer. Damit werden per Funk ganz direkt Dateien ausgetauscht.
Ein Ad-hoc-Netzwerk ist...
Alle Geräte, die über eine Funknetzwerkkarte oder Bluetooth-Schnittstelle verfügen und sich in der Reichweite des Funksignals befinden, können über ein Ad-hoc-Netzwerk miteinander verbunden werden. Ein Ad-hoc-Netzwerk eignet sich somit gut für den spontanen Datenaustausch zwischen Handys, PDAs oder Laptops, die lokal und nur vorübergehend zusammengeschlossen werden müssen.
Einfache Ad-hoc-Netzwerke mit Mobiltelefonen
Einige Handynutzer werden schon einmal ein Ad-hoc-Netzwerk benutzt haben - beispielsweise um mit einem Freund einen Klingelton zu teilen. Beide Teilnehmer aktivieren dazu einfach die Bluetooth-Funktion, verbinden ihre Mobiltelefone darüber und tauschen die Datei aus - ad hoc, direkt und ohne eine weitere Zwischenstation. Die sogenannte Peer-to-Peer-Kommunikation benötigt keine bestehende (WLAN-) Infrastruktur oder einen anderen "Verteiler" und konfiguriert sich selbst.
Ad-hoc-Netzwerke für PCs und Laptops
Während die Verbindung von zwei Mobiltelefon über ein Ad-hoc-Netzwerk per Bluetooth recht einfach ist, sind für die Vernetzung von zwei Computern einige Einstellungen nötig. Grundvoraussetzung ist eine entsprechend vorhandene Schnittstelle, also eine WLAN-Karte oder ein WLAN-USB-Stick.
In den Netzwerkeinstellungen des jeweiligen Rechners wird zunächst der Modus ausgewählt: "802.11 Ad Hoc" oder "Ad Hoc". Auf allen Stationen des Ad-hoc-Funknetzes muss derselbe Modus eingestellt sein. Auch die Kanalnummer und die SSID (Service Set Identifier) jeder Station müssen identisch sein, wobei die Kanäle in der Regel automatisch abgesucht werden.
Einmal verbunden, sind alle Rechner im Netzwerk gleichberechtigt und haben Zugriff aufeinander. So können Datenbanken und Verzeichnisse ebenso gemeinsam genutzt werden, wie zum Beispiel auch mit einer entsprechenden Schnittstelle ausgerüstete Drucker.
Mit dem Betriebssystem Windows ist ab Version 95 keine weitere Software zum Einrichten eines Ad-hoc-Netzwerks notwendig. Auch bei einem Apple Rechner mit OS X ist ein Ad-Hoc-Netzwerk einfach über die Netzwerkeinstellungen einzurichten. Darüber kann dann sogar ein iPhone als Fernbedienung für den Mac eingesetzt werden.
Professionelle Arten von Ad-hoc-Netzwerken
Im professionellen Bereich werden Ad-hoc-Netzwerke aufgebaut, um über große Strecken mehrere Endgeräte in ein Informationssystem einzubinden. So nutzen positionsbasierte Routingverfahren etwa GPS, um anhand der darüber gewonnenen Ortsinformationen von verschiedenen Geräten Informationen zu berechnen - wie beispielsweise die beste Route.
Grundsätzlich werden proaktive, reaktive und hybride Verfahren bei professionellen Ad-hoc-Netzwerken unterschieden. Proaktive Verfahren berechnen Informationen schon vor der Abfrage und stellen diese als Datenpaket bereit, reaktive Routingverfahren für mobile Ad-hoc-Netze erst bei Bedarf. Proaktive Verfahrens sind damit schneller, benötigen aber auch mehr Datentransfer und entsprechend mehr Energie als das verzögerte, bedarfsorientierte reaktive Verfahren. Hybride Verfahren kombinieren proaktive und reaktive Routingverfahren je nach Anwendungsbedarf.