Firefox
Der Firefox ist…
Bei dem Internetbrowser Firefox, der Teil des Mozilla Projekts der Mozilla Foundation ist, handelt es sich um Open Source-Software. Der Browser ist für jedermann frei verfügbar. Voraussetzung dafür ist, dass der Computer die technischen Anforderungen erfüllt, die für die Installation von Firefox nötig sind.
Firefox als Teil der Mozilla Application Suite
Die erste Version des heutigen Firefox-Browsers wirde am 23. September 2002 veröffentlicht. Sie läuft unter dem Namen Phoenix 0.1. Die Initiatoren Dave Hyatt und Blake Ross entwickelten Phoenix 0.1 aus der Mozilla Application Suite heraus. 2003 ändern die Entwickler ihre Strategie. Die Mozilla Application Suite soll es nun nicht mehr als komplettes Paket geben, sondern aus einzelnen, nicht voneinander abhängigen Komponenten bestehen. Das Ziel dabei ist ein schnellerer Start der jeweiligen Programme sowie eine geringere Beanspruchung von Speicher- und Rechenzeitkapazität. Zur Suite gehören das E-Mail-Programm Thunderbird, der Kalender Sunbird und der HTML-Editor KompoZer.
Seit 2005 wird die Suite unter dem Namen SeaMonkey weiterentwickelt. Künftig sollen die Funktionen, die von alle Komponenten benötigt werden, vereint sein, damit die Festplatten- und Arbeitsspeicherbelegung geringer ausfällt.
Namensfindung
Auf Grund einer Klage von Phoenix Technologies muss der Browser 2004 umbenannt werden. Vorerst heißt das Programm Mozilla Firebird. Da es erneut zu einer Namensgleichheit mit einem anderen Projekt kommt, geht Version 0.8 unter dem bis heute beständigen Namen Mozilla Firefox an den Start.
Freie Software und Rechte
Firefox ist frei bezüglich. Die Software wird unter der GNU General Public License angeboten. Welche Rechte der User hat, wenn er sich Firefox aus dem Internet herunterlädt, erfährt er auf einer Informationsseite mit dem Titel "Lernen Sie Ihre Rechte kennen". Diese Seite erscheint bei der Installation des Programms auf dem Rechner. Zudem hat der User die Möglichkeit, in der Adresszeile des Browsers "about:rights" einzutippen, um sich über seine Rechte zu informieren.
Grafische Benutzeroberfläche
Mozilla Firefox verfügt über eine grafische Benutzeroberfläche. Das bedeutet, dass die User sich leicht durch das Internet navigieren können, indem sie auf grafische Symbole klicken. Ermöglicht wird diese Oberfläche durch die Gecko Rendering Engine. Hierbei handelt es sich um ein programmübergreifendes Modul, das sowohl HTML-Seiten als auch XUL, eine Beschreibungssprache, die auf XML basiert, darstellen kann.
Der Browser unterstützt Tabbed Browsing. In nur einem geöffneten Fenster können mehrere Websites auf einmal angezeigt werden. Jede Website ist dafür mit einem Tab versehen. Klickt der User auf den Tab, erscheint die gewünschte Seite auf dem Bildschirm.
Individuelle Anpassung
Mittels sogenannter Themes (englisch für Motive) lässt sich der Internetbrowser an den jeweiligen Geschmack des Users anpassen. Dieser hat die Möglichkeit, sich aus einer Vielzahl von Motiven aus Musik, Natur, Technik und so weiter seinen Favoriten herauszusuchen und damit die Browser-Oberfläche zu gestalten. Ist kein passendes Motiv in der Vorlage vorhanden, kann der User auch sein eigenes Motiv kreieren.
Darüber hinaus können sogenannte "Add-ons" installiert werden. Es gibt beispielsweise Add-ons für Mausgesten, die es ermöglichen, mithilfe bestimmter Klick-Kombinationen und –Bewegungen der Computermaus Teile eines Programms oder das gesamte Programm zu steuern. Mit anderen Add-ons lassen sich Werbung blocken, RSS-Feeds beziehen, Phishing abwehren, bloggen und so weiter.
RSS-Feeds
Bei einem RSS-Feed handelt es sich um eine XML-Datei, die der User abonnieren kann, um sich über die aktuellen Inhalte einer Website oder eines Blogs auf dem Laufenden zu halten. Mozilla Firefox unterstützt RSS-Feeds im Rahmen der dynamischen Lesezeichen. Diese aktualisieren sich beim Start des Internetbrowsers selbst. Sie können in verschiedenen Ordnern organisiert werden. Plugins sind dafür nicht mehr nötig.
Erweiterungen
Neben den von Firefox standardmäßig zur Installation bereit gestellten Add-ons, gibt es Erweiterungen, mit denen zusätzliche Funktionen zur Verfügung stehen. Der Grund, warum diese Erweiterungen nicht zum Funktionsrepertoire des Browsers gehören, besteht darin, dass die Größe von Firefox gering gehalten werden soll. Zusatzerweiterungen sind als Archiv-Dateien erhältlich, welche Programme in XUL und JavaSkript enthalten.
Mit Greasemonkey beispielsweise kann der User Active Browsing betreiben. Das heißt, er kann das Erscheinungsbild und die Funktionalitäten der Websites, auf denen er surft, aktiv verändern.
Adblock und Adblock Plus dienen dazu, Online-Werbung auszublenden. Mithilfe von Flashblock kann auch der Einsatz von Flash-Dokumenten blockiert werden.
Mit den Funktionen Bookmark Sync and Sort und XMarks können User ihre Lesezeichen auf verschiedenen Rechnern synchronisieren.
Die Erweiterung Web Developer ermöglicht die Unterstützung der Website-Entwickler, indem sie dem User eine Reihe von Hilfswerkzeugen zur Verfügung stellt. Daneben gibt es noch viele andere Erweiterungen. Generell gilt dabei zu bedenken, dass Erweiterungen, die unter einer gewissen Version des Browsers installiert wurden, unter den nachfolgenden Versionen nicht mehr funktionieren beziehungsweise einer Aktualisierung bedürfen.
Portable Version
Um Mozilla Firefox auch von USB-Sticks und anderen Wechseldatenträgern starten zu können, gibt es bei Portable Apps eine portable Version des Browsers. Die eigentliche, im Internet erhältliche Ausgabe lässt sich normalerweise nur auf dem Rechner installieren, auf den sie heruntergeladen wurde. Die Mozilla Firefox Portable Edition ist so konzipiert, dass sie direkt von einem USB-Stick oder einem anderen Datenträger aus geöffnet und genutzt werden kann, ohne dass das Programm auf einem Desktop-PC, Netbook oder Notebook installiert werden muss. Diese Option erspart dem User unnötige Speicherplatzverschwendung auf der lokalen Festplatte.
Datenschutz
Kommt es zu einem Absturz des Browser-Programms, hat der User die Option, den Bericht an die Mozilla Foundation zu schicken. Dafür muss er im aufpoppenden Fenster einfach auf "senden" beziehungsweise, falls er den Bericht nicht weiterleiten will, auf "nicht senden" klicken. Geht die Fehlermeldung an die Foundation, sind darin automatisch der Name des Computers sowie die Prozesse, die während des Absturzes vonstatten gingen, enthalten. Auch die IP-Adresse des Computers gelangt auf diesem Weg an die Mozilla Foundation.
Systemvoraussetzungen
Damit Firefox problemlos installierbar ist und zuverlässig läuft, sind gewisse Systemvoraussetzungen nötig. Die aktuelle Version, Firefox 3.6.8 (Stand August 2010), ist mit folgenden Betriebssystemen kompatibel:
Windows
Sind folgende Systemvoraussetzungen erfüllt, läuft Firefox auf Windows 2000, Windows XP, Windows Server 2003, Windows Vista und Windows 7: Der Rechner sollte mindestens über einen 233 MHz Prozessor und einen 64 MB Hauptspeicher verfügen. Für die Installation des Programms sind 52 MB freier Festplattenspeicher erforderlich.
Mac
Ab der Version Mac OS X 10.4 funktioniert Firefox unter folgenden minimalen Systemvoraussetzungen: Der Mac muss mit einem Intel x86- oder einem PowerPC G3, G4 oder G5-Prozessor ausgestattet sein, über 128 MB Hauptspeicher und über 200 MB freien Festplattenspeicher verfügen.
Linux
Da verschiedene Linux-Distributoren unterschiedliche Pakete anbieten können, kann es sein, dass die Voraussetzungen, die Firefox benötigt, variieren. Optimal laut Mozilla sind folgende Bibliotheken oder Pakete:
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NetworkManager 0.7 oder höher
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DBus 1.0 oder höher
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HAL 0.5.8 oder höher
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GNOME 2.16 oder höher
Installation
Mozilla Firefox lässt sich kostenlos direkt von der Mozilla-Website herunterladen. Es gilt, einfach die Download-Anweisungen zu befolgen, um den Browser zu installieren. Zu beachten ist, dass einige Erweiterungen oder Add-ons in der neuen Version eventuell anfänglich nicht funktionieren bis eine Aktualisierung vorhanden ist. Wer die aktuelle Version nicht auf seinem Rechner haben möchte, kann ein Downgrade vornehmen, in dem er sich eine ältere Ausgabe sucht und installiert.
Inoffizielle Ausgaben
Während Mozilla selbst keine Optimierung des Codes für bestimmte Prozessoren vornimmt, um die Funktionsfähigkeit des Programms auf allen Systemen nicht zu gefährden, existieren dennoch inoffizielle Versionen des Browsers, sogenannte Builds. Als Beispiel für ein Build ist etwa der SSE2-Build für Pentium-4-Prozessoren zu nennen. Einige Builds tragen zur gesteigerten Geschwindigkeit und zum optimierten Speicherbedarf bei. Allerdings haben manche Builds auch den gegenteiligen Effekt. Ein großer Nachteil dieser inoffiziellen Versionen ist der hohe Aufwand, der beim Aktualisieren auf neue Firefox-Versionen anfällt. Für Builds stehen keine automatischen Aktualisierungen zur Verfügung.
Verbreitung
Zur Verbreitung von Mozilla Firefox gibt es verschiedene Studien. Insgesamt haben sich weltweit mehr als 1,3 Milliarden User den Internetbrowser bereits heruntergeladen (Stand April 2010).
Im September 2004 ruft Mozilla zum Massen-Download auf. Das Resultat dieser Aktion ist eine Million Downloads innerhalb der ersten vier Tage nach Veröffentlichung von Version 1.0. Nur 99 Tage nach dem Start des Massen-Downloads ist die 25-Millionen-Marke überschritten.
Mozilla erklärt den Tag der Veröffentlichung von Version 3.0 zum "Download-Day" und landet damit im Guiness-Buch der Rekorde. Den Weltrekord bringen weltweit über acht Millionen Downloads innerhalb von 24 Stunden ein.
Im Jahr 2008 nutzen laut AT Internet Institute 35 Prozent der deutschen Bevölkerung Mozilla Firefox als Internetbrowser. In der Schweiz sind es zum gleichen Zeitpunkt 26,4 Prozent, in Österreich 32,6 Prozent.
Im März 2010 hat Firefox weltweit einen Marktanteil von 24,52 Prozent und liegt somit hinter Microsofts Internet Explorer (60,65 Prozent) auf Platz zwei, gefolgt von Google Chrome mit 6,13 Prozent. Mit 4,65 Prozent liegt Safari auf Platz vier. Opera hat 2,37 Prozent Marktanteil und Opera Mini 0,78 Prozent. Die Studie kommt von Net Applications.
Finanzierung
Bis 2011 besteht zwischen Mozilla Firefox und Google ein Sponsoring-Vertrag, der regelt, dass der Suchmaschinen-Betreiber jährlich 60 Millionen US-Dollar an die Mozilla Foundation zahlt und im Gegenzug dafür Google als Standard-Suchmaschine bei Firefox platzieren darf. IT-Programmierer von Google helfen zudem bei der Entwicklung des Internetbrowsers mit. Darüber hinaus finanziert sich Mozilla Firefox über Spenden.
Auszeichnungen
Der Internetbrowser Mozilla Firefox wurde bereits mehrfach ausgezeichnet - unter anderem mit PC World’s 100 Best Products of 2006, CNET Editors’ Choice (2006), Digital Lifestyle Award (2006), UK Usability Professionals’ Association Award Best Software Application (2005) und Lutèce d’or (bestes Open Source Projekt, 2006).
Nachteile
Die früheren Versionen des Browsers benötigen relativ viel Platz auf dem Arbeitsspeicher eines Computers. Ab Version 3.0 ist dies nicht mehr so stark der Fall. Einige Kritiker, wie der Sicherheitsdienstleister Secunia, bemängelen relativ viele Schwachstellen bei Firefox, attestieren aber gleichzeitig eine zügige Fehlerbehebung im Hause Mozilla.