AMD
AMD produziert Hauptprozessoren (CPUs) für Desktop-PCs, Notebooks und Server. Seit der Übernahme des kanadischen Herstellers ATI (2006) ist AMD neben Nvidia der wichtigste Entwickler im Bereich PC-Grafikkarten. In den Spielekonsolen Nintendo Wii und Xbox 360 arbeitet ebenfalls Grafik-Hardware von AMD.
Desktop-Prozessoren
Im Desktop-Bereich bietet AMD aktuell vier Prozessor-Serien an: Sempron, Athlon II, Phenom II und AMD FX. Athlon II-Prozessoren rechnen, bei gleicher Taktfrequenz der CPU, ein wenig langsamer als Phenom II-Prozessoren. Der Grund: Ihnen fehlt der so genannte L3-Cache, ein sehr schneller Zwischenspeicher, in dem Daten für den Hauptprozessor vorgehalten werden.
Im Alltag ist dieser Unterschied kaum zu bemerken. Sempron-Prozessoren rechnen deutlich langsamer und kommen nur in Einsteiger-PCs zum Einsatz. Die schnellsten Desktop-Prozessoren von AMD hören auf den Namen AMD FX. Das Top-Modell AMD FX-8150 verfügt über acht Rechenkerne.
Zwei, drei, vier, sechs oder acht Kerne
Wichtig für die Rechenleistung von AMD FX-, Athlon II- und Phenom II-Prozessoren ist neben der Taktfrequenz vor allem die Anzahl der einzelnen Prozessor-Kerne.
Athlon II und Phenom II sind als Varianten mit zwei, drei oder vier Prozessor-Kernen (Cores) erhältlich. Eine Version mit sechs Kernen bleibt bislang dem Phenom II vorbehalten. Noch zwei Kerne mehr können die Top-Modelle der Highend-Serie AMD FX bieten. Sie verfügen über acht Kerne.
Die Anzahl der Prozessor-Kerne erkennen Käufer bei Athlon II und Phenom II-Prozessoren an der Zahl, die hinter dem „X“ in der Produktbezeichnung steht.
So rechnet ein AMD Athlon X4 645 mit vier Prozessor-Kernen. Beim AMD FX ist ebenfalls die erste Zahl hinter dem „FX“ Indikator für die Prozessor-Kernanzahl. So rechnen im AMD FX-6100 sechs Kerne.
Je mehr Kerne ein Prozessor besitzt, desto mehr Aufgaben kann er gleichzeitig verarbeiten und der PC rechnet theoretisch schneller. Aktuelle Betriebssysteme wie Windows 7 und dafür erhältliche Software werden immer weiter für Prozessoren mit mehreren Kernen optimiert. So nutzen einige Computerspiele bereits vier Prozessor-Kerne.
Notebook-Prozessoren
AMDs Antwort auf Intels aktuelle Mobil-Prozessoren Core i3, i5 und i7 heißen A4, A6 und A8 und sind am AMD-Vision-Logo erkennbar. Diese als APU (Accelerated Processing Unit) bezeichneten Chips beinhalten nicht nur den CPU-Kern, sondern auch eine Grafikeinheit. Da AMD im Gegenteil zu Intel auch reine Grafikchips herstellt und über entsprechende Erfahrung verfügt, gelten die Grafikeinheiten als leistungsfähiger als die integrierte Grafik der Intel-CPUs. Das wirkt sich vor allem in Spielen aus.
Sind Anwendungen entsprechend programmiert, können sie die Grafikeinheiten aber auch für mathematische Berechnungen verwenden. Auf diese Weise kann die wesentlich höhere Rechenleistung von Grafikeinheiten gegenüber normalen CPUs zu einer spürbar hören Geschwindigkeit führen. Allerdings können Grafikeinheiten ihren Vorteil nur ausspielen, wenn eine Vielzahl von Daten parallel abgearbeitet werden kann. Das ist zum Beispiel bei der Video- und Fotobearbeitung der Fall.
Netbooks, Ultrathins und Tablets
Für Notebooks und Ultrathins hat AMD APUs der C- und E-Serie im Angebot. Neben einer geringen Leistungsaufnahme bieten sie den Vorteil einer Grafikeinheit, die leistungsfähig genug ist, HD-Material ruckelfrei abzuspielen. Hier hatten die konkurrierenden Atom-CPUs von Intel zumindest in den frühen Modellvarianten das Nachsehen. APUs der C- und E-Serie sind mit einem oder zwei Prozessorkernen erhältlich (Stand: April 2012).
Für Tablets hat AMD den Z-01 entworfen, der ebenfalls eine Grafikeinheit beinhaltet und laut Hersteller mit maximal 6 Watt auskommt.
Grafikkarten von AMD
AMD ist neben Nvidia der wichtigste Entwickler von Hochleistungsgrafikkarten. AMD-Grafikkarten werden sowohl in Desktop-PCs als auch in Notebooks verbaut.
Alle aktuellen Grafikkarten von AMD unterstützen die Grafikschnittstelle DirectX 11, die Grafikkarten der 7000er-Baureihe auch DirectX 11.1. Zudem wird der Hauptprozessor beim Abspielen von Videos entlastet. AMD nennt diese Technologie Unified Video Decoder (UVD). So können auch Netbooks und Computer mit relativ schwachen Prozessoren Full-HD-Videos ohne Ruckeln wiedergeben.
Namenschaos
Bei den Produktbezeichnungen folgt AMD seit Jahren einem, nur auf den ersten Blick undurchsichtigen Schema. Die erste Zahl im Namen, beispielsweise die „6“ in AMD Radeon HD 6850 steht für die Modell-Serie. Alle GPUs einer Serie haben die gleichen grundlegenden technischen Eigenschaften wie DirectX-Unterstützung und Videobeschleunigung.
Bei der zweiten und dritten Zahl gilt: Je höher die Zahl, desto schneller ist die Grafikkarte. Die zweite Zahl ist jedoch wichtiger als die dritte. Das heißt: Eine Radeon HD 5770 ist langsamer als eine Radeon HD 5850.