Web 2.0
Das Web 2.0 wird von seinen Nutzern geprägt. Blogs und soziale Netzwerke ermöglichen eine interaktive Beteiligung.
Web 2.0 ist...
Web 2.0 ist zu dem Schlagwort der letzten Jahre für ein interaktives, von seinen Nutzern geprägtes neues Internet geworden. Der Begriff tauchte erstmals 2003 auf und gab dem Trend zur Vernetzung von Nutzerwissen und zur privaten Veröffentlichung von Multimedia-Inhalten einen Namen. Vor dieser Entwicklung fanden sich im Internet hauptsächlich von kommerziellen Anbietern bereitgestellte, abrufbare oder konsumierbare Inhalte. Mit dem Web 2.0 bringen die Nutzer Texte, Bilder oder Videos selbst ins Netz und äußern, informieren und profilieren sich in Blogs, Nutzerforen und sozialen Netzwerken.
Vernetztes Wissen im Web 2.0
Ein zentraler Bestandteil des Web 2.0 ist das vernetzte Wissen der Nutzer. Ein Paradebeispiel dafür ist Wikipedia, das schon 2000 gestartete Projekt zum Aufbau einer Enzyklopädie aus freien Inhalten in allen Sprachen der Welt. Hier verfassen Nutzer Artikel zu den verschiedensten Wissensbereichen von Technik bis Soziales, die wiederum von anderen Nutzern ergänzt, korrigiert und erweitert werden. Sämtliche Artikel stehen jedem Nutzer weltweit frei zur Verfügung.
Zudem haben sich mit dem Web 2.0 immer mehr Foren im Internet etabliert, in denen sich Nutzer über die unterschiedlichsten Interessensgebiete austauschen. Dort beraten und informieren sich Mitglieder gegenseitig und geben Tipps in allen erdenklichen Lebenslagen und zu allen möglichen und unmöglichen Themen.
Viel schlichter, aber nicht weniger nützlich, sind Kundenbewertungen, die sich mittlerweile in fast jedem Webshop finden. Käufer berichten von ihren Erfahrungen mit dem jeweiligen Produkt und liefern so anderen Kaufinteressierten wertvolle Kaufentscheidungshilfen. Durch Kommentarfunktionen auf den Internetseiten von Zeitungen, Fernseh- und Radiosendern werden außerdem aktuelle Ereignisse sofort im Netz diskutiert und die Medien bekommen ein direktes Feedback im Web 2.0.
Multimediale Inhalte im Web 2.0
Das Web 2.0 hat aber auch die private Veröffentlichung von Multimedia-Inhalten populär gemacht. Schnell ist der eigene Videoclip auf YouTube hochgeladen oder sind die Urlaubsfotos auf Online-Fotodiensten wie flickr veröffentlicht und auch für die Oma in den USA sichtbar. Gerade dadurch bekommt das Web 2.0 ein eigenes, viel mehr als vorher von den Nutzern geprägtes "Gesicht".
Private Profilierung in Blogs und sozialen Netzwerken
Spätestens mit dem Web 2.0 stellen sich auch immer mehr Nutzer mit ihren ganz privaten Interessen und Neigungen selbst ins Netz. Ob nun in eher aufwendiger Blog-Form als Online-Tagebuch oder mit einem Profil in sozialen Netzwerken wie Twitter, Facebook oder YouTube. Je nach Privatsphäre-Einstellung wird so mehr oder weniger über die eigene Persönlichkeit preisgegeben und im Internet veröffentlicht.
Technische Seiten des Web 2.0
Mit all seinen interaktiven Beteiligungsformen hat das Web 2.0 auch eine Reihe von technischen Neuerungen mit sich gebracht. Durch die privaten Video-Veröffentlichungen hat sich beispielsweise Flash auf Internetseiten etabliert.
Blog-Software wie Wordpress ist mit dem Web 2.0 sehr populär geworden und fast jedes große Unternehmen bietet auf seiner Website eine Kommentarfunktion, Kundenbewertungen oder gar die Verlinkung zum eigenen Facebook-Profil. Mit dem Web 2.0 haben sich auch technische Abonnementsformen wie RSS-Feeds durchgesetzt.
Selbst neue Geschäftsmodelle und Abrechnungsformen sind aus dem Web 2.0 entstanden – von sogenannten viralen Marketingkampagnen, in denen Firmen ihr Produkt verdeckt und als vermeintlichen privaten Upload mit einem Video bei YouTube platzieren bis hin zu immer genaueren Messmethoden und damit Abrechnungsmodellen für Internet-Werbung.