Monitor-Anschlüsse
Monitor-Anschlüsse übermitteln Bild- und teilweise Tonsignale. Schnittstellen unterscheiden sich in Bauform und Funktionsumfang.
Ein Monitoranschluss ist...
Der Monitor zählt neben Tastatur und Computermaus zu den wichtigsten Peripheriegeräten am Computer: Ohne ihn könnte man gar nicht am Rechner arbeiten, weil man schlichtweg nichts sehen würde. Bis hierhin reicht der Funktionsumfang des klassischen VGA-Monitoranschlusses. Modernere Varianten, wie die DVI-, HDMI- oder DisplayPort-Schnittstelle und ihre jeweiligen Mini-Versionen geben noch sehr viel mehr Bild- und sogar auch Toninformationen vom Computer an den Monitor oder das TFT-Display weiter. Grundsätzlich ist ein Monitoranschluss für die Verbindung von Grafikkarte und Anzeigegerät (Monitor) über Stecker- und Kabelverbindungen zuständig.
VGA – der Herkömmliche
VGA (Video Graphics Array – engl. für "Video-Grafik-Bereich") oder auch "D-Sub 15 pin" ist der Klassiker unter den Monitor-Anschlüssen. Der Computerhersteller IBM entwickelte VGA 1987 für seine PCs der PS/2-Linie, auch die dazugehörige Grafikkarte bekam denselben Namen. Der analoge Bildübertragungs- und Grafikstandard VGA definiert Kombinationen von Bildauflösungen, die jeweilige Farbanzahl sowie die Bildwiederholfrequenz. Somit lassen sich mit dem VGA-Anschluss Fernseh- und andere Bildsignale übertragen – solange es sich nicht um hochauflösende oder digitale Signale handelt.
Die für VGA-typische Grafikauflösung beträgt 640x480 Pixel und wird entsprechend auch als VGA-Auflösung bezeichnet. Insgesamt unterstützen VGA-Grafikkarten 262.144 mögliche Farben. Im Textmodus stellen diese Karten 720 Punkte pro Zeile dar. Die Bildwiederholfrequenz beträgt 75 Hertz. Wie von fast allen Monitor-Anschlüssen gibt es auch von der VGA-Schnittstelle eine Mini-Variante, die sich aber nur in der Bauart vom Original unterscheidet.
Ebenso sind Adapter für den VGA-Stecker erhältlich, beispielsweise um vom digitalen Standard DVI auf VGA umzuschalten.
Diese Variante ist besonders einfach, da DVI nicht nur digital, sondern auch problemlos analog überträgt. Umgekehrt wird es schon schwieriger: schließlich müssen die eher "mageren" analogen Daten erst über einen Konverter auf die digitale Informationsdichte etwa einer HDMI-Schnittstelle (1920 x 1080 Bildpunkte = Full HD) hochgerechnet werden – was nicht ohne Bildqualitätsverlust geht. Ein reiner Adapter von VGA auf die digitalen Standards ist daher gar nicht erhältlich.
DVI – der digitale VGA-Nachfolger
Mit der zunehmenden Digitalisierung und im Zuge immer höhere Bildauflösungen hat der DVI-Anschluss seit 1999 VGA nach und nach abgelöst. Das "Digital Visual Interface" (engl. für "Digitale optische Schnittstelle") kann gleichzeitig analoge wie digitale Bilddaten ohne Qualitätsverluste übertragen. Damit ist DVI problemlos abwärtskompatibel zu VGA. Der DVI-Anschluss findet sich mittlerweile an allen modernen TFT-Displays, oft als Zusatz zur VGA-Anschlussmöglichkeit.
Die maximal mögliche Bildauflösung von DVI-Grafikkarten ist von der Ausführung abhängig: Sogenannte Single-Link-Grafikkarten bieten schon Full HD, also bis zu 1920x1080 Pixel. Hochwertige DVI-Grafikkarten haben einen Dual-Link-DVI-Anschluss und leisten bis zu 2560 x 1600 Bildpunkte. Diese hohe Auflösung bieten derzeit nur 30-Zoll-Monitore (Stand November 2010). Die Bildwiederholfrequenz beträgt 60 Hertz.
DVI gibt es in drei Varianten, die sich auf den ersten Blick in der Anzahl ihrer Kontakte (Pins) unterscheiden: DVI I (18+5 Pins Single-Link / 24+5 Dual-Link) überträgt analoge und digitale Videodaten über einen Bus. Via Adapter lässt sich das DVI I an den VGA-Port jeder Standard-Grafikkarte anschließen. DVI D (18+1 / 24+1 Pins) überträgt nur digitale Daten, DVI A (12+5 Pins) nur analoge Daten. Einige TV-Geräte und DVD-Rekorder verfügen ebenfalls über DVI-Anschlüsse.
Die Mini-Version Mini-DVI kommt insbesondere bei etwas älteren Apple-Rechnern wie dem PowerBook oder der älteren iMac-Generation zum Einsatz. Bei Mini-DVI handelt es sich immer um die Single-Link-Version. Für DVI und Mini-DVI sind Adapter in "beide Richtungen" erhältlich, DVI ist mit Adaptern abwärts wie aufwärtskompatibel. Allerdings ist DVI (D) zwar aufwärtskompatibel zu HDMI, umgekehrt lassen sich aber nicht alle HDMI-Signale nach DVI (D) umwandeln, weil DVI D-Ports nicht alle Kopierschutzverfahren, beispielsweise HDCP, unterstützen.
Displayport – der Neueste
Der Displayport (DP) gilt als der legitime und neueste Nachfolger von DVI im Bereich Computermonitore. Über den Displayport können nicht nur mehrere Monitore gleichzeitig angeschlossen werden, dieser Monitor-Anschluss unterstützt auch aktuelle Kopierschutzverfahren wie HDCP und kann neben Bildsignalen auch Tonsignale sowie Zusatzinformationen, etwa für Touchscreens, übertragen.
Die maximale Bildauflösung der Displayport-Schnittstelle beträgt in der aktuellen Version (1.2 mit 20 Pins) 3840x2400 Pixel bei einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hertz. Außerdem unterstützt der Monitor-Anschluss auch eine 3D-Wiedergabeb bis zu 1920x1080 Bildpunkten (Full HD).
Der Displayport wird zusätzlich als Mini-Displayport angeboten und findet sich an modernen Grafikkarten nicht selten gleich mehrfach – so verfügt die Radeon HD 6800-Reihe von AMD über maximal sechs Mini-DP-Buchsen. Der Displayport erlaubt als "DP++" auch den Anschluss von DVI oder HDMI-Monitoren per Adapter. Vor allem Apple nutzt den Displayport an seinen modernen Computern wie iMac, Macbook und Macbook Air.
HDMI – der Unterhaltungselektronik-Standard
HDMI ist nicht die Weiterentwicklung von Displayport, sondern vielmehr seit 2003 der lizenzpflichtige Konkurrenz-Monitoranschluss (Displayport ist lizenzkostenfrei). HDMI gilt als Nachfolger des SCART-Anschlusses. Die "High Definition Multimedia Interface" (engl. für "Hochauflösende Multimedia-Schnittstelle") wird allerdings hauptsächlich im Bereich Unterhaltungselektronik, vor allem bei modernen Flachbild-Fernsehern, Spielkonsolen und Blu-ray-Playern verwendet. Trotzdem verfügen auch immer mehr Notebooks, Grafikkarten beziehungsweise Computer über HDMI-Monitoranschlüsse.
Die digitale HDMI-Schnittstelle bietet ähnliche Vorteile wie Displayport und kann ebenfalls zusätzlich Tonsignale (8 PCM, Dolby Digital, DTS, MPEG, DVD-Audio, SACD, Dolby Digital Plus, TrueHD und DTS-HD) übermitteln. Der Kopierschutz HDCP wurde zusammen mit HDMI entwickelt und dementsprechend von HDMI unterstützt.
HDMI wird seit der Markteinführung 2002 beständig weiterentwickelt und ist mittlerweile in der achten Version (HDMI 1.4a) verfügbar. HDMI (1.4a mit 19 Pins) bietet eine maximale Bildauflösung von 2560 x 1440 Bildpunkten mit einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hertz oder alternativ eine Bildauflösung von 4096 x 21560 Pixeln bei 24 Hertz. HDMI ist der 3D-Standard für Filme und Computerspiele bis zu einer Full-HD-Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten (1080p). Auch HDMI ist als Mini-HDMI erhältlich.
Die kleine Variante kommt an vielen modernen Kameras zum Einsatz. Oft liegt HD-Geräten bereits ein HDMI-Kabel bei, an dessen einem Ende der normale HDMI-Stecker und am anderen Ende der Mini-HDMI-Stecker vorhanden ist. Bei der Verwendung von HDMI ist die HDMI-Version der angeschlossenen Geräte entscheidend. Verbindet man zwei Geräte mit unterschiedlichen HDMI-Versionen miteinander, kann nur die ältere genutzt werden. Allerdings lassen sich einige Grafikkarten mit einem neuen Treiber auf die höhere Version updaten.
Beim Kauf auf die Kabellänge
Bei einem DVI-Monitoranschluss sollte das Kabel nicht länger als zehn Meter sein, bei HDMI und VGA nur fünf Meter und beim Displayport sogar nur drei Meter, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Ansonsten drohen Bildausfälle.