Video on Demand
Video on Demand bietet Filme und Videos zu jeder Zeit. Die Medieninhalte sind zumeist online abrufbar.
Video on Demand ist...
Der Trend beim Medienkonsum, insbesondere im Film- und Videobereich, geht zunehmend Richtung Video on Demand (engl. für "Video auf Anforderung"). Im modernen Arbeitsleben hat kaum noch jemand Lust, sich nach den Sendezeiten des Fernsehprogramms zu richten, stattdessen werden Filme und Serien auf DVD angesehen oder bei typischen Video-on-Demand-Angeboten online oder über Pay-TV abgerufen.
Video on Demand beschreibt allgemein die Möglichkeit, bestimmte Medieninhalte dann abrufen zu können, wann man will. Das geschieht entweder per Pay-TV oder in Form von digitalem Videomaterial, das auf Nachfrage heruntergeladen werden oder direkt online im Internetbrowser als Video-Stream angesehen werden kann.
Video on Demand per Pay-TV
Der Begriff "Video on Demand" war lange Zeit auf das sogenannte Pay-TV beschränkt. Das Bezahlfernsehen von Sendern wie "sky" ist mit einem kostenpflichtigen Decoder und einer entsprechenden Abo-Karte abrufbar. Auch hier ist allerdings die Sendezeit der Spielfilme vorgegeben. Solche meist kostenpflichtigen "Near-Video-on-Demand"-Angebote (engl. etwa für "nahezu Video auf Anforderung") sind auch im Internet verfügbar. Hier unterscheidet man folgende Bezahlformen:
- Pay-Per-View (PPV): Bezahlen pro einmaliger Nutzung wie im Kino
- Download-to-Own (DTO): Hier wird der Inhalt bezahlt und heruntergeladen und kann anschließend archiviert und beliebig oft wiedergegeben werden. Das Eigentum an den Inhalten bleibt trotz der irreführenden Bezeichnung beim Rechteinhaber.
- Download-to-Rent (DTR): Hier darf der heruntergeladene Inhalt für einen bestimmten Zeitraum (zum Beispiel 24 Stunden) beliebig oft wiedergegeben werden – wie beim Leihvorgang in einer Videothek.
- Abonnement (SVoD, auch Subscription-Video-on-Demand): Hier bucht der Kunde eine Auswahl von Videos für einen bestimmten Zeitraum (Abo) und kann sie beliebig oft abspielen.
Echte Video-on-Demand-Angebote zeichnen sich genau dadurch aus, dass sie jederzeit abrufbar sind – beispielsweise online.
Video on Demand per Mediathek und HbbTV
Zahlreiche Fernsehsender bieten mittlerweile zusätzlich zum TV-Programm so genannte Mediatheken auf ihren Internetseiten an. Über die virtuellen Videotheken können verpasste Sendeinhalte auf dem Computer direkt im Internetbrowser oder per Mediaplayer nachträglich online angesehen werden. Teilweise enthalten Mediatheken auch zusätzliche Multimedia-Inhalte wie beispielsweise Hintergrundreportagen oder entfallene Szenen.
Mit HbbTV (Hybrid Broadcast Broadband TV) planen zudem zahlreiche TV-Sender und Elektronikhersteller unter anderem Video on Demand über das Internet verfügbar zu machen. HbbTV soll, ähnlich wie der recht veraltete Videotext, Zusatzinformationen und Inhalte des jeweiligen Senders online auf speziell aufbereiteten Internetseiten im CE-HTML-Format über den Fernseher bereitstellen. Neben allgemeinen Informationen sollen beispielsweise auch Video-on-Demand-Filme gratis abrufbar sein.
Video on Demand mit Apple TV
Auch Apples Set-Top-Box "Apple TV" bietet Video on Demand. Über die Software iTunes lassen sich mit dem Computer über das Internet Videos abrufen und mittels Streaming auf den Fernseher übertragen. Wer den Umweg über den Computer scheut, kann Filme auch direkt über Apple TV ausleihen. Die Filme müssen bezahlt werden, sind dann aber nach Belieben für den bezahlten Zeitraum verfügbar.
Google TV als Video-on-Demand-Angebot
Der Internetgigant Google will das World Wide Web spätestens 2011 zunächst in den USA komplett auf den heimischen Fernseher bringen – verbunden mit diversen Video-on-Demand-Kanälen diverser Pay-TV-Sender aber auch in Form von On-Demand-Streaming-Videos. Mehrere große Fernseher-Sender wie ABC und CBS haben kurz nach dem Verkaufstart von Google TV in den USA den Zugriff auf ihre kostenlos im Internet abrufbaren Serien für die Google-Box geblockt (Stand November 2010).
Spielkonsolen mit Video-on-Demand-Angebot
Längst sind Videos on Demand auch über die Online-Zusatzangebote einiger Spielkonsolen abrufbar. So steht für PlayStation-3-Besitzer seit Ende 2009 ein virtueller Video Store über das Playstation Network bereit. Das Angebot umfasst rund 2.300 Spielfilme und etwa 14.000 TV-Serien in SD- und teilweise auch in HD-Auflösung. Das Angebot unterscheidet sich von Land zu Land. Knapp 650 Filme sind derzeit in Deutschland erhältlich, etwas weniger als die Hälfte in HD. In Österreich soll der Service laut Sony ab Mitte 2011 verfügbar werden. Für die Schweiz ist derzeit kein Termin bekannt (Stand Dezember 2010).
Beim Online-Ausleihen eines Films hat der Nutzer 14 Tage Zeit, um ihn anzusehen, sobald die Wiedergabe läuft, bleiben 24 Stunden. Die zur Verfügung stehenden Filmtitel können wahlweise gekauft oder auf der Festplatte der PlayStation 3 gespeichert und auf dem eigenen Fernseher angesehen werden. Auch ein Transfer auf Sonys Mini-Konsole PSP ist möglich.
Zusätzlich ist seit Anfang November 2010 auch die auf Kultfilme spezialisierte Onlinevideothek Mubi über das Playstation Network auf der PlayStation 3 verfügbar. Die Nutzung von Mubi setzt eine Anmeldung voraus, kostet aber nur etwas, wenn ein Film online ausgeliehen oder ein Monatsabonnement abgeschlossen wird. Zudem gibt es bei Mubi eine eigene Online-Community sowie ein monatlich wechselndes Angebot an Gratisfilmen. Mubi kann alternativ auch mit PC und Mac ganz direkt über den Internetbrowser oder mit einem Fernseher per Set-Top-Box genutzt werden.
Video-on-Demand-Medienshop für die Xbox 360
Auch den Besitzen von Microsofts Spielkonsole Xbox 360 steht seit Herbst 2010 der Medienshop Zune mit Videos on Demand und Musik-Downloads zur Verfügung. Laut Microsoft können hier mehrere Millionen einzelne Musiktitel sowie komplett Alben im MP3-Format gekauft werden – von namhaften Labels wie Universal Music Group, Sony Music Entertainment, EMI Music und Warner Music Group.
Das Spielfilmangebot umfasst ebenfalls populäre Titel von bekannten Filmstudios wie Constantin Film, Paramount Pictures und Warner Bros. Digital Distribution. Für den Zugriff auf Zune ist ein Windows Live Account Bedingung. Damit steht Zune auch auf Windows-PCs, dem Windows Phone 7 sowie über den Internetbrowser zur Verfügung.
Podcasts als Video on Demand
Auch die sogenannten Podcasts zählen in der Videovariante (Vodcast) zum Bereich Video on Demand. Podcasts sind über einen Feed, häufig über einen RSS-Feed, online beziehbar und enthalten beispielsweise bereits gesendete TV-Beiträge. Neben dem iPod können zahlreiche andere Multimediaplayer und Handys Podcasts abspielen.
Meistens spezielle Anforderungen für Video on Demand
Video on Demand ist fast immer mit speziellen Anforderungen verbunden: Neben den entstehenden Kosten bei bezahlpflichtigen Inhalten und den dafür erforderlichen Decodern samt Smartcard, ist oft auch die Installation einer bestimmten Software notwendig. Apple-TV-Videos sind beispielsweise nur über Apples Software iTunes abrufbar. Google TV und HbbTV setzen sogar die Anschaffung spezieller Fernsehgeräte oder Set-Top-Boxen voraus. Grundsätzlich sollten bei Video on Demand daher zunächst die Bedingungen für den Empfang oder Download überprüft werden.