Mini-HD-Camcorder
Ein Mini-HD-Camcorder ist…
Minimalistisch in Ausstattung und Funktion, dafür klein in Bauform und beim Preis – so lassen sich Mini-HD-Camcorder mit einem Satz beschreiben. Den Trend der kleinen Camcorder tritt der US-amerikanische Hersteller Pure Digital Technologies mit der "Flip"-Serie 2007 los. Mittlerweile haben auch Hersteller wie Sony, JVC und Creative hochauflösende Mini-Camcorder im Programm (Stand Februar 2011).
Kaum ein Mini-HD-Camcorder verfügt über einen optischen Zoom, der Motive vergrößern kann. Eine der wenigen Ausnahmen bildet Sonys Mini-Camcorder MHS-CM5, der einen 4,8-fachen optischen Zoom (entspricht 51 - 247 mm Brennweite beim Kleinbildformat) besitzt. Ein alternativ vorhandener digitaler Zoom führt zu stark verpixelten, teilweise unscharfen Bildern. Auch die Einstellungsmöglichkeiten sind sehr gering, Optionen wie Weißabgleich suchen versierte Anwender vergebens. Häufig können diese Aufnahmen nur starten oder stoppen. Sämtliche Einstellungen wie Schärfe und Belichtung übernimmt die Kameraautomatik.
Die Bildqualität ist im Vergleich zu herkömmlichen HD-Camcordern deutlich schlechter. Grund dafür sind die sehr viel kleineren und einfacher gestalteten Objektive, welche die Hersteller in den Mini-Gehäusen verbauen. Qualitätsunterschiede treten bei schwierigen Lichtverhältnissen besonders auf. Für Video-Portale wie YouTube liefern Mini-HD-Camcorder jedoch brauchbare Ergebnisse.
Aufgezeichnetes Videomaterial speichern Mini-HD-Camcorder entweder auf integriertem Flash-Speicher oder externen Speicherkarten. Hochauflösende Videos benötigen reichlich Speicherplatz. Selbst ein integrierter Flash-Speicher von vier Gigabyte ermöglicht selten mehr als ein bis zwei Stunden Filmmaterial. Achtung: Nicht immer legen Hersteller eine Speicherkarte bei, auch wenn ohne sie nicht aufgezeichnet werden kann.
Im Lieferumfang der kleinen Camcorder befindet sich häufig ein Videoschnitt-Programm, mit dem aufgenommenes Filmmaterial bearbeitet werden kann. So lassen sich mit wenigen Mausklicks nicht benötigte Passagen schneiden, Blenden einfügen oder Titelsequenzen bearbeiten.
HD Ready und mehr
Je nach Modell zeichnen Mini-HD-Camcorder Filmaufnahmen entweder in der HD-Auflösung 720p (1280 x 720 Pixel) oder mit der maximalen HD-Auflösung 1080p (1920 x 1080 Pixel) auf. Modellabhängig gibt es Unterschiede bei der Anzahl der Bilder pro Sekunde. Die meisten erhältlichen Geräte speichern 30 Bilder pro Sekunde in der HD-Auflösung. Es gibt jedoch auch Mini-HD-Camcorder, die 60 Bilder pro Sekunde einfangen. Bei 1920 x 1080 Bildpunkten sind 30 Bilder pro Sekunde die Regel.
Anschlüsse
Neben einem USB-Anschluss, über den Mini-HD-Camcorder an PC oder Notebook andocken, haben viele Geräte einen HDMI-Anschluss eingebaut. So können die kleinen Camcorder direkt an einen hochauflösenden Fernseher angeschlossen werden. Die Verbindung über den häufig ebenfalls vorhandenen analogen AV-Ausgang liefert im Normalfall schlechtere Ergebnisse.
Konkurrenz durch Smartphones
Viele aktuelle Mobiltelefone können ebenfalls Videos in hohen Auflösungen aufzeichnen. Die Bildqualität von hochwertigen Smartphones wie dem iPhone 4 liegt laut Tests in Fachzeitschriften auf einem Niveau mit Mini-HD-Camcordern (vergleiche Computerbild 21/2010 Seite 111).