Nintendo 3DS
Brillenloser 3D-Handheld von Nintendo
Der japanische Videospiel-Hersteller Nintendo ergänzt mit dem Nintendo 3DS (Markteinführung: 25. März 2011) seine Handheld-Produktlinie Nintendo DS. Größte Neuerung im Vergleich zum Vorgänger ist ein autostereoskopisches 3D-Display. Im Gegensatz zu aktuellen 3D-Fernsehern (Stand Februar 2011) müssen Spieler keine Spezialbrille tragen, um den 3D-Effekt zu erleben.
Der räumliche Effekt stellt sich laut Fachzeitschriften wie c’t automatisch ein, wenn Benutzer aus einer Entfernung von rund 50 Zentimeter gerade auf den Bildschirm schauen. Verlässt der Nutzer diesen so genannten "Sweet Spot", kommt es zu Doppelbildern und Unschärfen. Der 3D-Effekt kann über einen Schieberegler stufenlos geregelt und sogar komplett abgeschaltet werden.
Weitere Neuerungen im Vergleich zum Nintendo DS sind interne Bewegungs- und Beschleunigungssensoren. Diese registrieren jede Bewegung des Handhelds, so dass Spiele durch drehen, kippen und neigen gesteuert werden können. Neben einem herkömmlichen Steuerkreuz verfügt der Nintendo 3DS über ein Schiebepad, welches eine stufenlose 360-Grad-Steuerung, vergleichbar mit den Analog-Sticks aktueller Gamepads für PlayStation 3 und Xbox 360, in Spielen ermöglicht.
Der fest eingebaute Akku reicht laut Herstellerangaben für drei bis fünf Stunden Spielzeit im 3D-Modus. Beim Spielen alter DS-Titel sollen fünf bis acht Stunden möglich sein. Das Aufladen des eingebauten Lithium-Ionen-Akkus (kurz Li-Ion) dauert rund dreieinhalb Stunden.
Der Nintendo 3DS besitzt einen Slot für SDHC-Speicherkarten. Im Lieferumfang befindet sich eine 2 Gigabyte-Speicherkarte. Der 3DS versteht sich aber auch mit größeren SDHC-Karten.
3D- und Touch-Display
Die Auflösung des oberen Bildschirms beträgt 800 x 240 Pixel. Im 3D-Modus halbiert sich die horizontale Auflösung auf 400 Bildpunkte, da jedes Auge nur die Hälfte der angezeigten Pixel sieht. Die Größe beträgt 3,5 Zoll. Das untere Touchdisplay misst 3 Zoll und besitzt eine Auflösung von 320 x 240 Pixel und entspricht damit dem Vorgänger.
Drei Kameras
Im 3DS verbaut Nintendo drei Kameras. Zwei Linsen liegen an der Außenseite und ermöglichen das Schießen von stereoskopischen 3D-Fotos. Die dritte Kamera ist Innen montiert und nimmt den Spieler auf. Alle nehmen Fotos in der VGA-Auflösung 640 x 480 Pixel auf.
Rechenleistung
Im Nintendo 3DS arbeitet deutlich stärkere Hardware als noch im Vorgänger DSi. So sehen bereits die zum Start erhältlichen Titel laut der deutschen Computerzeitschrift c’t besser aus als Spiele für Sonys PlayStation Portable (PSP) oder den Apple iPod Touch. Die Grafikqualität liege in etwa auf einem Niveau mit Spielen für die erste Xbox.
Spiele
Für die ersten drei Monate nach dem Start des 3DS verspricht Nintendo mehr als 30 Spiele. Diese kommen von Nintendo selbst, aber auch von bekannten Drittentwicklern wie Capcom (Street Fighter IV 3D), Electronic Arts (The Sims 3), Ubisoft (Splinter Cell 3D) oder Konami (Pro Evolution Soccer 2011 3D).
Nintendo veröffentlicht zum Verkaufstart des 3DS das Kunstflugspiel "Pilotwings Resort", die Haustier-Simulation "Nintendogs + Cats" sowie das U-Boot-Spiel "Steel Diver". Zudem arbeitet man bei Nintendo an 3D-Neuauflagen der Klassiker "The Legend of Zelda: Ocarina of Time" und "Star Fox 64" sowie neuen Folgen der Serien "Mario Kart", "Animal Crossing" und "Paper Mario".
SpotPass und StreetPass
Befindet sich ein 3DS-Besitzer im Funkbereich eines öffentlichen Hotspots lädt Nintendos Taschenkonsole automatisch kostenlose Inhalte aus dem Internet herunter. Gespeichert werden diese auf der Speicherkarte. Die kostenlosen Inhalte kommen von Partnern wie Eurosport oder Filmstudios. Nintendo nennt diese Funktion SpotPass. Durch den Datenverkehr entstehen keine Kosten.
Aktivieren 3DS-Besitzer die Funktion StreetPass, können mehrere Nintendo 3DS Daten untereinander austauschen, wenn sich die Konsolen in nächster Nähe befinden. So laden Sie zum Beispiel den Highscore des in der U-Bahn neben Ihnen sitzenden herunter.
Kompatibel mit Vorgänger
Nintendo verspricht, dass nahezu alle Spiele für Nintendo DS und DSi auch auf dem 3DS funktionieren. Bereits gekaufte Downloadspiele aus Nintendos Onlineportal können auf den 3DS übertragen werden.
Im neuen Nintendo eShop können Nutzer Downloadspiele für Nintendo DS und 3DS und einen erweiterten Internet-Browser herunterladen. Dank der "Virtual Console-Funktion" erhalten Spieler zudem Zugriff auf Retro-Klassiker für Game Boy und Game Boy Color.
Funkverbindung
Der Nintendo 3DS verbindet sich über die WLAN-Standards "b" und "g" mit Hotspots und Routern daheim. Verschlüsselt wird die Verbindung über WPA und WPA 2. Der WLAN-Standard "n" wird nicht unterstützt.