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Displayarten bei Fernsehern: LCD, QLED, OLED oder Micro-LED?

MediaMagazin-Redaktion24. JUNI 2025
Familie mit 2 Kindern von Hinten sitzen vor einem Fernseher

Foto: Yuganov Konstantin/Shutterstock

Es gibt LCD, LED, QLED und OLED. Doch was bedeuten diese Abkürzungen? Wir verraten, wie man die richtige Displayarten für den eigenen Bedarf findet. Lesedauer: 4 Minuten

Displayarten bei Fernsehern

Wer sich ein neues TV-Gerät zulegen will, hat die Qual der Wahl. Zur Auswahl steht nicht nur eine Technologie, die für ein brillantes Heimkino-Erlebnis sorgt, sondern gleich mehrere Displayarten. Wir haben uns diese etwas genauer angesehen.

1. LCD: der Klassiker

Der „Liquid Crystal Display“ (LCD) ist der Klassiker unter den Displayarten. Bei dieser Technologie sitzen winzige, flüssige Kristalle im Display, die durch elektrischen Strom gesteuert werden. Damit sie ein Bild anzeigen können, brauchen sie immer eine Hintergrundbeleuchtung. Diese Beleuchtung besteht bei modernen Fernsehern aus speziellen LEDs. Sie leuchten normalerweise blau, werden aber durch eine Schicht aus Leuchtstoffen in weißes Licht verwandelt. Dieses Licht durchläuft dann Farbfilter für Rot, Grün und Blau. So entstehen schließlich alle Farben auf dem Bildschirm. LCD-Fernseher nennt man heute oft auch LED-TVs, weil sie statt der früher verwendeten Leuchtröhren nun fast immer mit LED-Beleuchtung arbeiten. Im Gegensatz zu modernen OLED-, QD-OLED- oder Micro-LED-Fernsehern leuchten LCD-Pixel aber nicht von selbst. Das wirkt sich unter anderem auf den Kontrast und die Schwarzdarstellung aus.

Vor- und Nachteile von LCD

LCD-Fernseher ohne Nanopartikel, die für mehr Farben sorgen, sind meistens energieeffizient und günstiger als QLED- oder OLED-Modelle. Allerdings findet man sie heute meist nur noch bei Einsteigergeräten. Schon ab der Mittelklasse setzen fast alle LCD-Fernseher auf moderne Farberweiterungen wie Quantum Dots oder ähnliche Techniken, die die Farbqualität deutlich verbessern. Trotzdem haben LCDs in der Regel eine geringere Bildqualität. Die Kontraste sind schwächer, es können weniger Farben angezeigt werden, und die Farben wirken meist nicht so lebendig wie bei QLED oder OLED. Der Grund dafür ist, dass die Bildpunkte (Pixel) nicht einzeln angesteuert werden, sondern in größeren Bereichen zusammengefasst sind.

Bekannte Hersteller wie Samsung mit ihren QLED-TVs, Sony („Triluminos“) und LG („NanoCell“) verwenden solche Farberweiterungen, um kräftigere Farben darzustellen. Allerdings brauchen auch diese Displayarten immer eine Hintergrundbeleuchtung. Nur OLED, QD-OLED und Micro-LED-Fernseher haben selbstleuchtende Pixel, die unabhängig voneinander leuchten und dadurch einen besseren Kontrast und intensivere Farben bieten.

2. Mini-LED

Viele moderne Fernseher setzen heute auf Mini-LEDs, eine verbesserte Form der LED-Hintergrundbeleuchtung. Im Vergleich zu herkömmlichen LEDs sind Mini-LEDs deutlich kleiner. Dadurch bringt man eine größere Anzahl davon im Gehäuse unter. Das sorgt für gleich mehrere Vorteile:

  • Das Bild wird heller, was Farben kräftiger erscheinen lässt. Das ist vor allem bei HDR-Inhalten sichtbar.
  • Der Kontrast verbessert sich, weil die Mini-LEDs in viele einzelne Dimming-Zonen eingeteilt werden können. Diese Zonen können unabhängig heller oder dunkler gemacht werden, wodurch leuchtende Highlights im Bild neben dunklen Bereichen besser zur Geltung kommen.
  • Die Fernseher können schlanker gebaut werden, da die Technik im Inneren weniger Platz braucht.

Mini-LED ist eine erfolgreiche Weiterentwicklung klassischer LCD-Fernseher. Vor allem bei Tageslicht oder in hellen Räumen sind solche Fernseher ideal, weil sie besonders hohe Helligkeiten erreichen. Große helle Flächen im Bild, wie beispielsweise Schneelandschaften oder Sonnenreflexionen, sehen damit eindrucksvoll aus.

Ganz an die Bildqualität von OLED kommt Mini-LED allerdings nicht heran. Denn OLEDs haben ein echtes Schwarz und jeder einzelne Pixel leuchtet selbst, ganz ohne Beleuchtung. Die neue Displayart arbeitet dagegen immer mit einer Hintergrundbeleuchtung. Daher kann sie in der Folge Schwarz nie ganz perfekt darstellen.

3. QLED

Fernseher mit dem Displaytyp QLED gehören technisch zur Familie der LCD-TVs. Sie arbeiten also auch mit Flüssigkristallen und einer Hintergrundbeleuchtung. Was QLED aber besonders macht, sind sogenannte Quantum Dots. Das sind winzige Partikel, die dafür sorgen, dass die Farben kräftiger und realistischer wirken. Während herkömmliche LCD-Fernseher weißes Licht zu nutzen, setzen QLED-TVs hingegen auf blaues LED-Licht. Mit diesem wird mithilfe der Quantum Dots gezielt rotes und grünes Licht erzeugt. Damit leuchtet jede Grundfarbe viel klarer, was in der Folge zu satteren Farben und besserer Farbtreue führt.

Vorteile von QLED

  • Sehr helles Bild: QLED-TVs können hohe Helligkeiten erreichen. Das ist ideal für helle Wohnräume oder zur Darstellung von HDR-Effekten.
  • Kräftige Farben: Dank Quantum Dots wirken Farben besonders intensiv und lebendig.
  • Bessere Schwarzwerte als einfache LCDs: Hochwertige QLED-TVs mit moderner Hintergrundbeleuchtung können dunkle Bildbereiche schon recht gut abdunkeln.
  • Weniger Spiegelung: In den teureren Modellen sorgen spezielle Beschichtungen dafür, dass man weniger von seiner Umgebung im Bildschirm sieht.
  • Energieeffizienter bei normaler Nutzung, allerdings bei maximaler Helligkeit teilweise stromhungriger als OLED-TVs.

Nachteile von QLED

  • In sehr dunklen Räumen ist das Schwarz nicht ganz perfekt: Weil die Hintergrundbeleuchtung nie ganz ausgeschaltet werden kann, erscheinen tiefe Schwarzbereiche eher dunkelgrau.
  • Weniger Blickwinkelstabilität: Wer seitlich auf den Fernseher schaut, sieht oft ein etwas kontrastärmeres oder verfälschtes Bild. OLED hat in diesem Punkt die sprichwörtliche Nase vorne.

QLED ist heute vor allem in der Mittelklasse zu finden. In den absoluten Topmodellen setzen Hersteller wie Samsung inzwischen auf QD-OLED oder Micro-LED, die noch höhere Bildqualität bieten.

4. OLED

OLED steht für „Organic Light Emitting Diode“. Anders als herkömmliche LCD- oder QLED-Fernseher brauchen OLED-TVs keine Hintergrundbeleuchtung, denn jedes Pixel leuchtet selbst. Dadurch sind die Geräte besonders dünn und zeigen ein Bild mit perfektem Schwarz, sehr hohem Kontrast und intensiven Farben. Bei klassischen OLEDs leuchten die Pixel meist weiß und erzeugen Farbbilder über Farbfilter. Moderne QD-OLED-TVs (zum Beispiel jene von Samsung) erzeugen die Farben direkt. Das sorgt für noch mehr Leuchtkraft und Farbtreue.

Vorteile von OLED:

  • Selbstleuchtende Pixel, daher ist kein Backlight nötig
  • Tiefes Schwarz und hohe Kontraste
  • Kräftige Farben und hohe Bildqualität
  • Sehr gute Blickwinkelstabilität
  • Extrem schnelle Reaktionszeit, was ideal fürs Gaming ist
  • Gut geeignet für dunkle Räume

Mögliche Nachteile:

  • Bei großflächig hellen Bildern kann das Display automatisch etwas abdunkeln (Stromsparfunktion)
  • Etwas niedrigere Helligkeit als QLED bei sehr hellem Umgebungslicht (außer bei Highend-Modellen)
  • Burn-in-Risiko bei dauerhaften Bildinhalten (zum Beispiel Logos oder HUDs), bei normalen Nutzern aber eher selten
  • Mit der Zeit kann die Leuchtkraft nachlassen, ist bei aktuellen Modellen aber kaum noch ein Problem

Preislich bewegen sich die OLED-TVs im mittleren und oberen Segment.

5. Micro-LED

Micro-LED ist die neueste Display-Technologie auf dem Markt. Anders als bei herkömmlichen LCD- oder QLED-Geräten leuchtet bei Micro-LED jedes einzelne Pixel selbst, ähnlich wie bei OLED. Der große Unterschied liegt darin, dass Micro-LEDs nicht aus organischem Material bestehen, sondern aus langlebigen, robusten Mini-Leuchtdioden.

Vorteile

  • Sehr langlebig: Micro-LEDs nutzen sich kaum ab.
  • Hohe Helligkeit: ideal für HDR und helle Räume.
  • Kaum Burn-in-Risiko: statische Bilder verursachen keine Einbrenneffekte.
  • Perfektes Schwarz und starke Kontraste: jedes Pixel kann einzeln komplett ausgeschaltet werden.
  • Modularer Aufbau: Micro-LEDs bestehen aus kleinen Bausteinen und lassen sich in fast jeder Größe und Form verbauen.

Nachteile

  • Bislang gibt es nur wenige Modelle für Privatkunden. Zudem sind diese meist sehr teuer und sehr groß.

Die Technik ist noch jung, aber sie gilt als vielversprechend. Sie kann in den nächsten Jahren vielleicht die Nachfolge von OLED antreten.

Ein Mann und eine Frau sitzen auf dem Sofa mit Popcorn, er hält eine Fernbedienung in der Hand

Foto: Zamrznuti tonovi/Shutterstock

Fazit

Welche Displayarten am besten in das eigene Wohnzimmer passen, hängt vor allem vom Einsatzgebiet ab. Wer vor allem bei Tageslicht schaut, sollte auf ein helles Panel achten. Hier bieten QLED, QD-OLED und moderne OLEDs mit Micro-Lens-Technologie (MLA) sehr gute Ergebnisse. Für das perfekte Heimkino-Feeling in dunkler Umgebung bleibt OLED (inklusive QD-OLED) die erste Wahl. Preisbewusste Nutzer greifen zu LCD-TVs mit LED- oder Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung. Wer maximale Bildqualität und Zukunftssicherheit sucht, findet in Micro-LED eine exklusive, aber noch sehr neue und kostspielige Premium-Alternative.