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Fotografieren lernen: Die Aufnahme kreativ gestalten

MediaMagazin-Redaktion3. SEPTEMBER 2025
Zentriertes schwarzes Kameraobjektiv (77mm, 24-105mm 1:4 L) mit Reflexionen, von Händen gehalten. Unscharfe Person vor hellem Hintergrund.

Foto:Tiko Aramyan/Shutterstock

Abwechslungsreiche und spannende Bilder: Wer Fotografieren lernen möchte, sollte die Grundlagen beherrschen. Hier erklären wir, wie man die Bilder kreativ gestaltet.

🕑 Lesedauer: 6 Minuten

Künstlerisch fotografieren lernen

Für spannende und atmosphärische Aufnahmen solltest du nicht nur die Grundlagen beherrschen. Vielmehr solltest du dich näher mit den kreativen Einstellungen deiner Kamera (Spiegelreflex- oder Systemkamera) auseinandersetzen. Neben Blende, Zeit und ISO gibt es noch eine Vielzahl an Möglichkeiten, mit denen du deine Motive bewusst in Szene setzen kannst. Egal ob du mit Unschärfe spielst, einen Zeitraffer aufnehmen willst oder deine Fotos direkt im gewünschten Farblook speicherst. Wir helfen dir hier, wenn du fotografieren lernen und abwechslungsreiche Bilder aufnehmen möchtest.

1. Bildgestaltung

Wenn du fotografieren lernen willst, spielt neben den technischen Grundeinstellungen auch die Bildgestaltung eine zentrale Rolle. Mit Fokus, Belichtungskorrektur und Farbprofilen kannst du den Stil deiner Fotos gezielt kreativ beeinflussen. Und das sogar, bevor du überhaupt an die Nachbearbeitung denkst.

Fokus

Moderne Kameras bieten zuverlässigen Autofokus (AF), der perfekt für Schnappschüsse ist. Dennoch lohnt es sich, auch den manuellen Fokus (MF) auszuprobieren. Das ist vor allem wichtig, wenn du besondere Motive oder Effekte, wie etwa Unschärfe im Vordergrund, in Angriff nimmst. Auch bei Makrofotos, wo es auf jeden Millimeter ankommt, kann er entscheidend sein. Besonders praktisch, wenn du fotografieren lernen möchtest, ist die Fokusfeld- oder Fokuspunktwahl. Damit bestimmst du ganz genau, wo im Bild die Schärfe liegen soll. Du solltest sie bei Porträts auf die Augen legen. Anderen Aufnahmen verleihst du Spannung, wenn du auf ein bestimmtes Objekt im Vordergrund scharfstellst.

Zwei Kamerawählräder: ein schwarzes mit weißen Zahlen -3 bis +3, und ein silbernes mit "AL INC". Beide haben konzentrische Rillen auf dunklem Grund.

Foto: Klochkov SCS/Shutterstock

Belichtungskorrektur

Auch wenn du im Halbautomatik-Modus (Av/A oder Tv/S) fotografierst, kannst du über die Belichtungskorrektur das Bild noch entscheidend beeinflussen. Mit der Belichtungskorrektur (Exposure Compensation) kannst du die Aufnahme heller (+EV) oder dunkler (–EV) machen. Und das, ohne ISO, Blende oder Belichtungszeit manuell zu verändern.Das ist praktisch bei Gegenlicht oder dunklen Motiven, die sonst zu hell gerechnet würden. Zusätzlich kannst du in den Kameraeinstellungen die Belichtungsmessmethode festlegen:

  • Spotmessung: Misst nur einen kleinen Bereich. Das ist ideal für Motive mit starkem Helligkeitsunterschied.
  • Mittenbetont: Misst hauptsächlich die Bildmitte und ist gut bei zentralen Motiven.
  • Die Matrix-/Mehrfeldmessung hingegen bezieht das ganze Bild ein. Sie ist daher für viele Alltagssituationen geeignet.

Tipp: Wenn dein Motiv zu hell oder zu dunkel wirkt, versuche es ruhig mit +1 oder –1 Belichtungsstufe.

Farbprofile

Schon bevor du ein Foto machst, kannst du es farblich und vom Kontrast her steuern. Das geht über die sogenannten Farbprofile (Picture Styles). Diese sorgen, auch wenn du gerade fotografieren lernen willst, für mehr Atmosphäre.

  • Neutral: Wenig Kontrast und Farbe. Ist ideal, wenn du die Aufnahme später noch bearbeiten willst (besonders bei JPEG).
  • Lebendig / Vivid: Kräftige Farben und starker Kontrast, das ist perfekt für die direkte Verwendung auf Social Media.
  • Monochrom: Dein Bild wird direkt in Schwarz-Weiß aufgenommen. Gut, um sich voll auf Licht und Komposition zu konzentrieren.

Tipp: Wenn du im RAW-Format fotografierst, kannst du den Look später komplett ändern. Bei JPEG wird das Farbprofil direkt ins Bild übernommen. Hier solltest du die Kameraeinstellungen ganz bewusst wählen.

Person in dunkelrotem Pullover hält schwarze DSLR-Kamera, passt das grüne Display an. Schwarze Hose, heller, unscharfer Hintergrund.

Foto: Greentellect Studio/Shutterstock

2. Spezialeinstellungen

Bildstabilisierung

Viele Kameras und Objektive haben eine eingebaute Bildstabilisierung („IS“ oder „OIS“). Sie hilft dabei, Verwacklungen zu reduzieren. Diese entstehen häufig bei längeren Belichtungszeiten oder beim Fotografieren aus der Hand.

  • An: Empfohlen bei Fotos aus der Hand oder bei Teleaufnahmen.
  • Aus: Bei Stativaufnahmen, damit die Stabilisierung keine Mikrobewegungen erzeugt.

Tipp: Wenn du mit langen Verschlusszeiten arbeitest (zum Beispiel unter 1/60s), dann kann Bildstabilisierung einen großen Unterschied machen. Vorausgesetzt, du hast sie aktiviert.

RAW vs. JPEG

Wenn du fotografierst, kannst du bei manchen Kameras wählen, in welchem Dateiformat deine Bilder gespeichert werden. Du hast dann die Auswahl zwischen RAW oder JPEG.

JPEG: Hat eine geringe Dateigröße, ist aber direkt nutzbar. Dafür hast du später weniger Spielraum bei der Nachbearbeitung.

RAW: Hier entstehen deutlich größere Dateien. Die Größe ergibt sich aus der Vielzahl der Detail- und Farbinformationen, die mit dem Foto gespeichert werden. Dieses Format ist ideal, wenn du deine Bilder später noch bearbeiten möchtest.

Tipp: Wenn du kreativ Fotografieren lernen möchtest, probiere doch einfach RAW bei schwierigen Lichtverhältnissen aus. Viele Kameras bieten auch die Einstellung „RAW+JPEG“, damit du beide Varianten gleichzeitig speichern kannst.

Intervallaufnahme/Zeitraffer

Manche Kameras haben eine Funktion für Intervallaufnahmen. Das sind automatische Serienfotos, die in einem festgelegten Zeitabstand aufgenommen werden. Daraus kannst du auch Zeitraffer-Videos erstellen, wie zum Beispiel von Wolken, Sonnenauf- oder -untergängen oder Baustellen. Alles, was du einstellen musst, ist die Startzeit, das Intervall (etwa alle 10 Sekunden) und die Anzahl der Bilder. Anschließend löst die Kamera dann automatisch aus, oft sogar ohne dein Zutun.

Tipp: Achte bei längeren Zeiträumen auf genug Akkulaufzeit und Speicherplatz. Wichtig ist auch ein stabiles Stativ.

Wüstenlandschaft bei Sonnenuntergang mit orange-rotem Himmel, lila Wolken, Sonnenstrahlen, grünen Kakteen und Hügeln.

Foto: Tim Murphy/Shutterstock

HDR-Aufnahmen

HDR steht für „High Dynamic Range“. Dabei werden mehrere Bilder mit unterschiedlicher Belichtung aufgenommen und automatisch kombiniert. Das Ergebnis ist mehr Details in sehr hellen und sehr dunklen Bildbereichen. HDR eignet sich perfekt für Motive mit hohem Kontrast, wie etwa einem hellen Himmel und einem dunklen Vordergrund. Viele Kameras bieten dafür einen eigenen HDR-Modus, den du manuell aktivieren musst. Hilfreich, wenn du gerade beim Fotografieren lernen bist.

Tipp: Achte darauf, dass sich dein Motiv während der Aufnahme nicht bewegt. Sonst können Geistereffekte entstehen.

Raster einblenden

Ein einfaches, aber sehr nützliches Feature ist der Raster. Viele Kameras bieten ihn im Sucher oder Display an. Das solltest du nutzen, weil es dir bei der Bildgestaltung hilft. Besonders beliebt ist das Drittelregel-Raster, das dein Bild horizontal und vertikal in je drei gleich große Teile teilt. Platziere anschließend wichtige Motive entlang der Linien oder an den Kreuzungspunkten. Daraus entstehen dann harmonische Kompositionen. Raster sind auch nützlich, um Horizonte bei Landschaftsaufnahmen gerade zu halten.

Tipp: Raster sind nur eine Orientierungshilfe, aber kein Zwang. Dafür kann es dir helfen, deine Bildwirkung deutlich zu verbessern.

Eine Ente mit grünem Fokusfeld steht auf einem Holzpfahl in grünlichem Wasser. Hintergrund: verschwommene Pflanzen. Kamera-Anzeige überlagert.

Foto: Markus Photo and video/Shutterstock

Fotografieren lernen: Häufige Fragen

Fazit

Wenn du deine Kamera besser verstehst, eröffnen sich dir beim Fotografieren lernen neue Möglichkeiten. Du kannst nicht nur deine Bildgestaltung gezielter steuern, sondern auch auf besondere Aufnahmesituationen reagieren. Du erweiterst dein Repertoire beispielsweise um Nacht- oder Gegenlichtaufnahmen sowie Serienbilder über längere Zeiträume. Viele dieser Funktionen sind schnell eingeübt, haben aber großen Einfluss auf den Look deiner Fotos.