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Kameraeinstellungen: Was du manuell anpassen kannst

MediaMagazin-Redaktion6. SEPTEMBER 2025
Person mit Haaren vor dem Gesicht hält schwarze DSLR-Kamera mit großem Objektiv. Unscharfer Hintergrund in Grün- und Grautönen.

Foto: hangingpixels/Shutterstock

Im Automatikmodus macht deine Kamera schon gute Bilder. Mit den richtigen Kameraeinstellungen werden kleine Kunstwerke daraus. So geht’s!

🕑 Lesedauer: 6 Minuten

Manuelle Kameraeinstellungen

Moderne System- und Spiegelreflexkameras machen auch im Automatikmodus ziemlich gute Bilder. Aber, wenn du deine Fotos bewusst gestalten möchtest, führt kein Weg an den manuellen Kameraeinstellungen vorbei. Egal, ob du Bewegungen einfrieren, schöne Porträts schießen oder Nachtaufnahmen meistern willst, solltest du ausprobieren, was in deiner Kamera steckt. Alles, was du sonst noch brauchst, ist Mut zum Ausprobieren und etwas Know-how. Wir verraten dir hier, welche Kameraeinstellungen du selbst vornehmen kannst und was sie bewirken.

1. Grundeinstellungen

Wenn du beginnst, dich von der Vollautomatik zu lösen, ist es wichtig, dass du die grundlegenden Kameraeinstellungen kennst. Sie beeinflussen maßgeblich, wie dein Bild aussieht. Verändern kannst du beispielsweise Helligkeit, Stimmung oder Schärfe. Wir sehen uns hier folgende vier Stellschrauben näher an: Belichtungszeit, Blende, ISO-Wert und Weißabgleich.

Belichtungszeit

Die Belichtungszeit wird auch „Shutter Speed“ genannt. Sie ist eine der wichtigsten Kameraeinstellungen und bestimmt, wie lange Licht auf den Kamerasensor fällt. Je länger dieser Zeitraum ist, desto heller wird das Bild. Darüber hinaus kann auch mehr Bewegung im Foto sichtbar werden.

  • Kurze Belichtungszeit (zum Beispiel 1/1000 Sekunde): Sie ist ideal, um schnelle Bewegungen einzufrieren. Etwa, wenn man Sport-, Tier- oder Actionfotos aufnimmt.
  • Lange Belichtungszeit (beispielsweise 1 Sekunde oder länger): Hier erscheinen Bewegungen verwischt. Das kann auch gewollt sein, etwa bei Wasserfällen, Lichtspuren bei Nacht oder Langzeitbelichtungen von Straßenverkehr. Bei längeren Belichtungszeiten solltest du allerdings ein Stativ benutzen, damit das Bild nicht verwackelt

Mann rennt, Frau bindet Schnürsenkel, Frau schaut aufs Handy. Parkweg. Kamera-Display mit Einstellungen überlagert.

Foto: Markus Photo and video/Shutterstock

Blende

Die Blende wird auch mit „Aperture“ bezeichnet und ist eine kleine Öffnung im Objektiv, durch die das Licht einfällt. Sie wird in f-Zahlen angegeben, also beispielsweise „f/1.8“ oder „f/11“. Mit dieser Kameraeinstellung kann man zwei Dinge beeinflussen.

  • Wie viel Licht ins Objektiv gelangt
  • Wie groß der Schärfebereich im Bild ist

Eine offene Blende (wie zum Beispiel f/1.8) bedeutet viel Licht, aber dafür einen geringen Schärfebereich. Das ist perfekt für Portraits mit unscharfem Hintergrund (Bokeh).Eine geschlossene Blende (wie etwa f/11) heißt weniger Licht, aber eine große Schärfentiefe. Das ist wiederum ideal für Landschaftsfotos, wo Vorder- und Hintergrund scharf sein sollen.

Tipp: Je kleiner die f-Zahl, desto größer die Öffnung und desto lichtstärker das Bild.

ISO-Wert

Der ISO-Wert bestimmt, wie lichtempfindlich der Kamerasensor ist. Er hilft dir dabei, bei schlechten Lichtverhältnissen trotzdem helle Bilder zu machen. Das Ganze hat aber auch seine Schattenseite. Bei hoher ISO (1600 und mehr) kann man zwar nachts oder in dunklen Räumen fotografieren, aber das Bild kann körnig wirken. Niedrige ISO (zum Beispiel 100 bis 400) nimmt man am besten bei Tageslicht und das Bild bleibt sauber und rauschfrei.

Merksatz: So niedrig wie möglich, so hoch wie nötig. Lieber zuerst mit Blende und Belichtungszeit arbeiten, bevor du den ISO-Wert anhebst.

Nahaufnahme einer schwarzen Digitalkamera mit Wassertropfen. Sichtbar sind Tasten für WB, ISO, Belichtungskorrektur und Fn1.

Foto: Radu Bercan/Shutterstock

Weißabgleich

Der Weißabgleich wird auch „White Balance“ genannt und sorgt dafür, dass Farben im Foto natürlich wirken. Dabei ist es ganz egal, ob du draußen im Sonnenlicht fotografierst oder drinnen unter einer warmen Lampe. Dafür gibt es den automatischen Weißabgleich. Dieser funktioniert in der Regel ganz gut, ist aber nicht hundertprozentig treffsicher. Bei einem manuellen Weißabgleich wählst du am besten zwischen Voreinstellungen aus, wie etwa Tageslicht, Schatten oder Blitzlicht. Profis stellen für diese Kameraeinstellung eine genaue Farbtemperatur in Kelvin ein.

Tipp: Willst du ein Bild wärmer (orangefarbener) oder kühler (bläulicher) wirken lassen? Dann ist der Weißabgleich dein Werkzeug der Wahl.

2. Modi und Programme

Die meisten Kameras bieten dir verschiedene Aufnahmemodi, die du über ein Modus-Wählrad oder ein Menü auswählen kannst. Diese Modi bestimmen einerseits, wie viel du selbst einstellst und andererseits, was die Kamera für dich übernimmt. Gerade wenn du dich langsam vom Automatikmodus lösen willst, sind sie eine ideale Gelegenheit, um zu üben.

Manueller Modus

Im manuellen Modus (M) hast du die volle Kontrolle. Du stellst einerseits die Blende, aber auch die Belichtungszeit und den ISO-Wert selbst ein. Das ist perfekt, wenn du ganz gezielt fotografieren willst oder in schwierigen Lichtverhältnissen arbeitest. Sieht auf den ersten Blick kompliziert aus, gibt dir aber auch maximale kreative Freiheit. Zudem helfen dir viele moderne Kameras mit einer Belichtungsanzeige. Darauf siehst du, ob dein Bild über- oder unterbelichtet ist.

Zeitautomatik

Du wählst bei der Zeitautomatik (Av / A) die Blende und die Kamera berechnet automatisch die passende Belichtungszeit. Das ist besonders hilfreich, wenn du die Tiefenschärfe bewusst steuern willst. Du kannst damit beeinflussen, wie unscharf der Hintergrund werden soll.

Tipp: Av ist super, wenn du Wert auf Bildgestaltung mit Schärfe und Unschärfe legst.

Blendenautomatik

Hier gibst du die Belichtungszeit vor, und die Kamera stellt per Blendenautomatik (Tv / S) automatisch die passende Blende ein. Damit kannst du kontrollieren, ob die Bewegung im Bild eingefroren oder verschwommen dargestellt wird. Tipp: Tv ist ideal, wenn du mit Bewegung im Bild arbeiten möchtest – egal ob stoppen oder kreativ verwischen.

Programmautomatik

In der Programmautomatik (P) wählt die Kamera Blende und Belichtungszeit automatisch, je nach den aktuellen Lichtverhältnissen. Dennoch kannst du viele Dinge manuell anpassen.

  • ISO-Wert
  • Weißabgleich
  • Belichtungskorrektur
  • Fokusfeld
  • Farbprofil

Tipp: (P) ist ideal, wenn du gleich fotografieren willst, aber trotzdem ein bisschen Kontrolle bewahren möchtest. Ein guter Zwischenschritt auf dem Weg zum manuellen Fotografieren.

Hände halten eine schwarze Kamera. Ein Finger dreht ein Einstellrad oben. Grüner Jackenärmel und ein silberner Ring sind sichtbar.

Foto: Rouse and Fable/Shutterstock

Kameraeinstellungen: Häufige Fragen

Fazit: Manuell macht den Unterschied

Wenn du die Kamera besser verstehst, kannst du auch gezielter gestalten. Die manuellen Kameraeinstellungen geben dir die Kontrolle über die Aufnahme. Außerdem können sie dir dabei helfen, deine Bildideen besser umzusetzen. Gerade für Einsteiger lohnt es sich, Schritt für Schritt den Automatik-Modus hinter sich zu lassen. Keine Angst vor Fehlern, denn aus ihnen kannst du wertvolle Informationen ziehen, die beim besseren Umgang mit der Kamera helfen. Auch wenn es abgedroschen klingt: Übung macht den Meister.