Eine Kamera als Webcam benutzen: So funktioniert es
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Keine Webcam zu Hause, aber eine DSLR? Kein Problem, denn man kann mit ein paar Tricks die Kamera als Webcam benutzen. Wir verraten, wie das genau funktioniert.
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Kamera als Webcam
Damit man als Vlogger oder bei Videokonferenzen das eigene Bild übertragen kann, braucht man eine Webcam. Diese ist entweder gleich in das Notebook eingebaut oder lässt sich auf den Bildschirm aufstecken. Hat man allerdings keine zur Hand oder ist sie defekt, dann kann man auch eine Kamera als Webcam benutzen. Selbst Modelle mit Spiegel lassen sich für diesen Zweck einsetzen. Zugegeben, ein eher ungewöhnliches Set-up. Es eröffnet allerdings viele Möglichkeiten. Der größte Vorteil: Es sind auf Wunsch Streams sogar in 4K-Qualität möglich.
Damit man Kamera und Notebook verbinden kann, muss man zuerst die entsprechende Software auf dem Rechner installieren. Dann stellt man mit einem HDMI-Kabel die Verbindung mit der Kamera her und kann schon loslegen. Wir verraten hier mit unserer Checkliste, wie man eine DSLR in eine Webcam verwandeln kann.
1. Eine passende Kamera
Wenn man eine Kamera als Webcam nutzen möchte, kann man sowohl eine Spiegelreflexkamera (DSLR) als auch eine spiegellose Systemkamera verwenden. Da nicht alle Geräte über die nötigen Funktionen verfügen, sollte man vorab prüfen, ob das gewünschte Modell Livestreaming oder Webcam-Betrieb unterstützt. Viele moderne Kameras besitzen entweder einen HDMI-Ausgang für die Nutzung mit einem Capture-Adapter oder ermöglichen den Webcam-Betrieb direkt über USB-C (UVC-Standard). Direktes Webcam-Streaming via USB-C, ganz ohne HDMI-Capture, kann zum Beispiel die Sony ZV-E10. Für die Verbindung über HDMI hingegen benötigt man zusätzlich einen HDMI-Capture-Adapter und ein passendes HDMI-Kabel. In puncto Stromversorgung gilt: Bei längeren Sitzungen empfiehlt sich entweder ein Dummy-Akku oder die Nutzung eines Modells, das eine gleichzeitige Stromversorgung über USB-C oder spezielle Netzteile ermöglicht. So wird verhindert, dass die Kamera ausschließlich auf Akkulaufzeit angewiesen ist und der Stream unterbrochen wird.
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2. Einen HDMI Capture Adapter
Damit das Signal der Kamera vom Notebook auch richtig verarbeitet werden kann, benötigt man bei manchen Modellen den sogenannten HDMI Capture Adapter. Dieser hilft dem Rechner, die Daten der Kamera als den Input einer Webcam zu interpretieren. Die meisten Adapter besitzen daher einen HDMI-Eingang und einen USB-C-Ausgang für Notebook oder PC. Etwas höherpreisige Modelle verfügen zusätzlich über einen HDMI-Ausgang. Praktisch ist, dass die Verbindung zum Computer auch dafür benutzt werden kann, Aufnahmen und Videos dort abzulegen – ganz ohne Umweg über eine Speicherkarte. Um Kamera und Adapter zu verbinden, ist natürlich auch ein entsprechendes HDMI-Kabel erforderlich.
3. Geeignete Software
Ob man die eigene Kamera als Webcam einsetzen kann, entscheidet sich oft mit dem Vorhandensein geeigneter Software. Einige Kamerahersteller bieten eine solche an, jedoch meist nicht für alle Modelle. In manchen Fällen sind auch nicht alle Funktionen verfügbar. Normalerweise kann man mit dieser Software die DSLR oder eine spiegellose Variante für die gängigen Portale wie Zoom oder Twitch verwenden. Andere Programme, die eine solche Verwendung ermöglichen, sind beispielsweise „OBS“ (Open Broadcaster Software) oder das kostenpflichtige „SparkoCam“.
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Zusammenfassung
- Man kann viele Spiegelreflexkameras sowie einige spiegellose Modelle tatsächlich als Webcams verwenden.
- Dazu benötigt man außerdem einen „HDMI Capture Adapter“, ein HDMI-Kabel sowie die entsprechende Software.
- Ein Vorteil dabei ist, dass der Stream mit 4K-Qualität übertragen werden kann.
- Ein Nachteil ist, dass man in manchen Fällen nur auf die Energie aus dem Kamera-Akku angewiesen ist.